Erlös geringer als gedacht

"Papst-Harley-Davidson" wurde versteigert

Veröffentlicht am 21.10.2019 um 11:20 Uhr – Lesedauer: 3 MINUTEN

Würzburg/Stafford  ‐ Eigentlich hatten die "Jesus-Biker", die das Motorrad stifteten, ein Waisenhaus in Uganda finanzieren wollen - dafür wird der Erlös nun nicht ganz reichen. Die erste von Franziskus signierte Harley hatte vor einiger Zeit noch mehr Geld eingebracht.

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Eine weiße "Papst-Harley-Davidson" aus Unterfranken ist am Sonntag im englischen Stafford für 48.300 britische Pfund versteigert worden, umgerechnet rund 56.000 Euro. Dies teilte das Auktionshaus Bonhams auf seiner Internetseite mit. Die von Franziskus in Rom gesegnete und signierte Spezialanfertigung hatten die "Jesus-Biker" aus Hettstadt bei Würzburg in Auftrag gegeben, ein Zusammenschluss christlicher Motorradfahrer. Sie ließen die Maschine nun zugunsten eines Waisenhaus-Projekts des Hilfswerks Missio Österreich im afrikanischen Uganda zu Geld machen.

Harley-Fans "echt enttäuscht"

Im Vorfeld hatten die "Jesus-Biker" auf einen Erlös von mindestens 300.000 Euro gehofft - so viel Geld soll der geplante Waisenhaus-Bau kosten. Nun seien die Harley-Fans "echt enttäuscht", berichtete die Aschaffenburger Zeitung "Main-Echo".

 Jesus Biker in der Werkstatt
Bild: ©KNA/Matthias Jung

Mitglieder der "Jesus Biker", während sie an der Harley Davidson arbeiten, die Franziskus später signierte und die jetzt versteigert wurde (Archivbild).

Bereits im Juni 2013 hatte Papst Franziskus eine Harley geschenkt bekommen, damals vom Hersteller selbst. Die Maschine mit dem Namenszug "Francisco" auf dem Tank erbrachte bei einer Auktion in Paris 241.500 Euro. Der Erlös ging an die Obdachlosen-Unterkunft der Caritas am römischen Hauptbahnhof.

Die "Jesus-Biker" gibt es seit fünf Jahren, etwa 40 Leute gehören der Gruppe an. Nach eigenen Angaben kommen sie vor jeder Ausfahrt zusammen, um gemeinsam zu beten. Matz Hübner, einer der Motorradfahrer, hatte vor einigen Monaten in einem Interview gesagt, es sei nicht einfach gewesen, sich als "Jesus Biker" in der Szene zu etablieren. Doch inzwischen werde die Gruppe ernst genommen. (gho/KNA)

Linktipp: Der Hirte auf der Harley

Anders als Papst Franziskus hat Erzbischof Thomas Gerard Wenski aus Miami seine Harley-Davidson nicht für wohltätige Zwecke versteigert. Er fährt sie lieber selbst. Doch auch seine Spritztouren dienen nicht allein seinem Vergnügen. Auf seinen Motorradtouren kommt er mit den Menschen in Kontakt - und sammelt nebenbei noch Spendengelder ein. Ein außergewöhnlicher Bischof im Porträt.