Erfahrungsaustausch zu Themen wie Opferbetreuung und Priesterausbildung

Kinderschutzkommission hat im Vatikan getagt

Veröffentlicht am 12.10.2015 um 15:50 Uhr – Lesedauer: 
Missbrauch

Vatikanstadt ‐ Die Päpstliche Kinderschutzkommission ist am Wochenende zu ihrer zweiten Vollversammlung zusammengetreten. Diskutiert wurde unter anderem über die Richtlinien zum Kinderschutz, die Betreuung von Opfern und die Ausbildung von Priesteramtskandidaten.

  • Teilen:

Die vom Bostoner Kardinal Sean Patrick O'Malley geleitete Kommission hat beratende Funktion und soll Vorschläge zum besseren Schutz von Minderjährigen und gefährdeten Erwachsenen vor sexuellem Missbrauch im kirchlichen Raum erarbeiten. Sie betreut keine Einzelfälle.

Seit ihrer Gründung sei die Kommission bereits von zahlreichen kirchlichen Stellen, von Bischofskonferenzen und Diözesen zur Beratung eingeladen worden. Mitglieder seien zu Workshops, Seminaren und Konferenzen nach Irland, Großbritannien, Frankreich, Neuseeland, den Pazifischen Inseln und zuletzt auf die Philippinen gereist. Dort hätten 76 Bischöfe an einer Tagung zum Kinderschutz teilgenommen, heißt es. Im November würden Kommissionsmitglieder zudem mit Bischöfen aus Zentralamerika zusammentreffen.

Die Kommission war im März 2014 gegründet und vor einem Jahr auf 18 Mitglieder erweitert worden. Unter ihnen sind auch zwei frühere Opfer. Im Mai 2015 hatte das Gremium eigene Statuten erhalten. Franziskus hatte damit an Maßnahmen seines Vorgängers Benedikt XVI. (2005-2013) gegen sexuellen Missbrauch angeknüpft. Aus Deutschland gehört der Kommission der Jesuit und Psychologie-Professor Hans Zollner an. Der aus Regensburg stammende Ordensmann leitet das Kinderschutzzentrum an der römischen Universität Gregoriana. (KNA)