Nach Verfahrenseinstellung gegen Schweizer Bischof Vitus Huonder

Schwulenverband legt Beschwerde ein

Veröffentlicht am 13.10.2015 um 10:30 Uhr – Lesedauer: 
Vitus Huonder ist Bischof von Chur in der Schweiz.
Bild: © CES
Homosexualität

Zürich ‐ Der Schweizer Schwulen-Dachverband "Pink Cross" will weiter gerichtlich gegen den Churer Bischof Vitus Huonder vorgehen. Huonder hatte sich bei einem Vortrag umstritten zur Homosexualität geäußert. Ein Verfahren gegen ihn wurde am Freitag eingestellt.

  • Teilen:

"Pink Cross" gab an, nicht die Einschätzung der Staatsanwaltschaft zu teilen, dass Huonder die "objektiv geforderte Eindringlichkeit und Eindeutigkeit" nicht nachgewiesen werden könne. Der Beschuldigte habe die fraglichen Bibelzitate nicht isoliert wiedergegeben, sondern deren Gültigkeitsanspruch bekräftigt.

Ein Sprecher von Bischof Huonder erklärte auf Anfrage der Schweizer katholischen Nachrichtenagentur kath.ch, das Bistum werde die Beschwerde nicht kommentieren, da hier eine Entscheidung der Staatsanwaltschaft angefochten werde.

Die Staatsanwaltschaft in Chur hatte das Verfahren gegen Huonder am Freitag eingestellt. Der Bischof hatte in dem betreffenden Vortrag im Juli gesagt, die zitierten Passagen "würden genügen, um der Frage der Homosexualität aus der Sicht des Glaubens die rechte Wende zu geben". "Pink Cross" hatte daraufhin Strafanzeige gestellt.

Nachfolgend entschuldigte sich der Churer Bischof "bei allen Menschen", die sich durch seine Äußerungen zum Thema Homosexualität "verletzt gefühlt haben". Sein Vortrag über Ehe, Familie und Sexualität sei an einer Stelle "nicht durchdacht" gewesen. Er würde heute "ausführlicher kommentieren und den ganzen Vortrag erst jemandem vorlegen". (KNA)