Russland sei "illegal und unmoralisch" in die Ukraine einmarschiert

Weltkirchenrat verlangt gerechten Frieden für Ukraine

Veröffentlicht am 13.12.2025 um 14:13 Uhr – Lesedauer: 

Genf ‐ Die Verhandlungen für ein Ende des russischen Kriegs gegen die Ukraine laufen auf Hochtouren. Der Weltkirchenrat hat mit Blick auf die Gespräche nun eine konkrete Forderung gestellt und Sorgen angesichts der Ideologie der "russischen Welt" geäußert.

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Der Weltkirchenrat (ÖRK) fordert angesichts der Gespräche zu einer Beendigung des russischen Angriffskriegs einen gerechten Frieden für die Ukraine. Bei den Verhandlungen müsse berücksichtigt werden, dass Russland "illegal und unmoralisch" in die Ukraine einmarschiert sei, erklärte ÖRK-Generalsekretär Jerry Pillay in Genf. "Ein Ergebnis, das lediglich den Aggressor belohnt und keine Bedingungen für einen nachhaltigen Frieden für die Menschen schafft, deren Land überfallen wurde, könnte nur als klägliches Versagen der Diplomatie und der moralischen Verantwortung angesehen werden."

Der ÖRK sei besorgt, dass die Ideologie der "russischen Welt" ein ernsthaftes Hindernis für sinnvolle Verhandlungen über einen gerechten und nachhaltigen Frieden darstelle. Der Weltkirchenrat appelliere an alle, die an den Verhandlungen beteiligt seien, derartige Hindernisse zu überwinden. "Wir beten dafür, dass diese Verhandlungen endlich ein Ende der Zerstörung und des Todes in der Ukraine bringen, insbesondere für Zivilisten und die zivile Infrastruktur, und dass sie den schrecklichen Verlust so vieler kostbarer junger Leben auf beiden Seiten beenden." Das Ergebnis der Verhandlungen solle nicht nur eine vorübergehende Unterbrechung der Gewalt sein, sondern den Menschen einen "gerechten und nachhaltigen Frieden" bringen.

Dem ÖRK mit Sitz in Genf gehören nach eigenen Angaben derzeit 356 Mitgliedskirchen in mehr als 120 Ländern und Gebieten weltweit an, die rund 580 Millionen Christen vertreten. Zu ihnen zählen die Mehrzahl der orthodoxen Kirchen sowie anglikanische, baptistische, lutherische, methodistische und reformierte Kirchen, nicht jedoch die römisch-katholische Kirche. Auch die russisch-orthodoxe Kirche, die den Krieg gegen die Ukraine unterstützt, ist weiter Mitglied. (KNA)