Goldenstein-Nonnen ziehen sich von Instagram und Facebook zurück
Die drei betagten Ordensfrauen aus dem Kloster Goldenstein bei Salzburg beenden trotz internationalen Erfolgs ihre Internet-Aktivitäten. In einer Mitteilung, die der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt, erklären die Schwestern Bernadette, Regina und Rita, sie zögen sich "ab sofort und bis auf weiteres" von den Plattformen Instagram und Facebook zurück. Auf dem Instagram-Account "nonnen_goldenstein" hatten zuletzt rund 280.000 Menschen das Schicksal der drei Nonnen verfolgt, die sich seit Monaten gegen den Umzug in ein Seniorenheim wehren. Zu sehen sind dort kurze Videos aus dem Alltag der Seniorinnen im besetzten Kloster.
Nun distanzieren sich die Ordensfrauen ausdrücklich von den bestehenden Social-Media-Auftritten, die bislang unter ihrem Namen geführt wurden. In der Mitteilung schreiben sie: "Zugleich möchten wir klarstellen, dass insbesondere die Accounts 'nonnen_goldenstein' (Instagram) und 'nonnengoldenstein' (Facebook) zu keinem Zeitpunkt von uns selbst betrieben wurden."
Alle dort veröffentlichten Beiträge und Kommentare seien ihnen "weder vorab zur Kenntnis gebracht" noch im Nachhinein von ihnen abgesegnet worden. "Insofern sind wir für den Inhalt der Posts und Kommentare, die in unserem Namen auf den genannten Plattformen veröffentlicht wurden, in keiner Weise verantwortlich." Sollten die Accounts weiter aktiv betrieben werden, geschehe dies ausdrücklich gegen ihren Willen.
Post aus dem Vatikan
Als Grund für ihren medialen Rückzug nennen die Schwestern Post aus dem Vatikan. Von dort hätten sie vor wenigen Tagen Antwort auf einen Brief erhalten. Nach Angaben der Ordensfrauen arbeite die zuständige vatikanische Stelle daran, eine "gerechte, menschliche und nachhaltige Lösung" für den Klosterstreit bei Salzburg zu finden. In diesem Zusammenhang habe der Vatikan sie "eingeladen, die verbleibende Adventszeit und die kommende Weihnachtszeit in innerer Ruhe und Besinnung im Geist der Klausur zu verbringen". Dafür sollten sie ihre "Außentätigkeiten angemessen reduzieren".
Die Ordensfrauen danken der Öffentlichkeit für die Anteilnahme und Unterstützung der vergangenen Monate. Ohne die mediale Aufmerksamkeit wären sie "der Rücksichtslosigkeit und Willkür unseres Oberen schutz- und hilflos ausgeliefert gewesen". Vom Vatikan erhofften sie sich nun Beistand, damit ihnen "eine friedliche Zukunft in unserem Kloster" ermöglicht werde.
Das Schicksal der Goldenstein-Nonnen, alle drei über 80 Jahre alt, hatte international für Schlagzeilen gesorgt. Anfang September waren sie gegen den Willen ihres Vorgesetzten aus einem Seniorenheim in ihr früheres Kloster zurückgekehrt. Das Gebäude gehört seit 2022 zu gleichen Teilen dem Erzbistum Salzburg und dem Stift Reichersberg. Die Schwestern geben an, ihnen sei ursprünglich ein lebenslanger Verbleib zugesagt worden; nach Krankenhausaufenthalten mussten sie jedoch Ende 2023 in ein Heim umziehen. (KNA)
