Papst Leo XIV. tue der katholischen Kirche gut

Bischof Bätzing hält sich erneute Kandidatur für DBK-Vorsitz offen

Veröffentlicht am 19.12.2025 um 15:03 Uhr – Lesedauer: 

Bonn/Limburg ‐ Differenzen mit Rom? Die gibt es, sagt Bischof Georg Bätzing. Doch in vertrauensvollen Gesprächen sei Verständigung wiederhergestellt worden. Die neue Synodalkonferenz sieht er im Einklang mit der Linie Papst Leos.

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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, hält sich eine Kandidatur für eine zweite Amtszeit offen. Auf die Frage, ob er erneut antreten werde, antwortete der Limburger Bischof im Interview der Woche des Deutschlandfunks: "Das werden wir sehen." Bis zur Wahl bei der Frühjahrsvollversammlung sei noch Zeit, um sich das gut zu überlegen. Die Versammlung findet vom 23. bis 26. Februar in Würzburg statt.

Es laste auf ihm, dass die deutschen Bischöfe "nicht mit einer Stimme in jeder Frage reden", so Bätzing. In 80 Prozent der Fälle seien sich die Hirten indes einig, etwa bei der ablehnenden Haltung gegenüber völkischem Nationalismus und beim Lebensschutz. Beim Synodalen Weg gingen die Meinungen jedoch auseinander. Dabei könne er aber nicht nur moderieren. "Da muss ich als Vorsitzender auch vorangehen und deutlich machen, was mir wichtig ist", so Bätzing, der seit 2020 das Amt innehat.

Verständigung gegen Differenzen mit Rom

Mit Blick auf verschiedene Vorstellungen von Synodalität zwischen dem Vatikan und Deutschland sprach Bätzing offen von Differenzen. "Die sind in den letzten Jahren insbesondere im Blick auf den Synodalen Weg auch immer wieder markiert worden", so Bätzing. Die einzige Antwort darauf sei der Versuch, die Verständigung wiederherzustellen – "und das ist uns wirklich durch vertrauensvolle Gespräche mit Vertretern der römischen Kurie und auch mit dem Papst gelungen".

Die Warnung Papst Leos XIV., die Stimme der Mächtigen dürfe diejenigen nicht ausschließen, die keine Stimme haben, begrüßte Bätzing. "Er ist der Papst aller Katholikinnen und Katholiken, er versucht, Brücken zu bauen." Und das sei ganz im Sinne der neuen Synodalkonferenz. Deren Satzung sei von der Frage getrieben: "Wie setzen wir diese Synodalkonferenz aus Menschen so zusammen, dass sie die Breite des Katholischen in unserem Land auch abbildet?" Die Gefahr, dass darin am Ende nur Kirchenfunktionäre ohne Verbindung zur Basis säßen, teilt der Limburger Bischof nicht. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) habe eine hohe Repräsentativität durch Mitglieder aus verschiedenen Verbänden und die hinzugewählten Einzelpersonen. "Ich bin stolz auf diesen selbstbewussten Katholizismus, der sich äußert, der Kompetenzen verbindet, damit es ein Sprachrohr des Katholischen in unserem Land gibt", sagte Bätzing.

Papst Leo tue Kirche und Welt gut

Die katholische Kirche in Deutschland sei Teil der Weltkirche und das bleibe auch so. Es gebe in dieser jedoch große kulturelle Unterschiede. Dass diese "leben können in einer großen, sichtbar klar verbundenen Einheit", ist für Bätzing die große Aufgabe der Kirche, allen voran des Papstes. In diesem sieht der Limburger Bischof einen "Mann der Mitte", der verbinde, der nicht schnell große Botschaften in die Welt sende. Er bringe im Vergleich zum impulsiven und charismatischen Franziskus etwas Ruhe. "Papst Leo tut der katholischen Kirche und, ich glaube, sogar unserer Welt gut."

Mit Blick auf die Kriege in der Welt hob Bätzing die Botschaft des Weihnachtsfestes hervor: "Gottes Ohnmacht ist stärker als die Macht der Mächtigsten." Er sei davon überzeugt, dass sich am Ende jene durchsetzen werden, die auf Dialog und Miteinander setzten und nicht auf Waffen, Töten, Gewalt und Grenzziehungen. (KNA)