Ein Jahr Hass
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Ein Redner, der bedauert, dass die Konzentrationslager "ja leider derzeit außer Betrieb sind". Ein Demonstrant, der ein Plakat mit Angela Merkel in Nazi-Uniform hochhält. Gewalttätige Übergriffe gegen Flüchtlinge und Journalisten. Die Pegida-Demonstration am Montagabend in Dresden hat in erschreckendem Maße gezeigt, wie sehr sich die Bewegung im ersten Jahr ihres Bestehens radikalisiert und vom gesellschaftlichen Grundkonsens entfernt hat.
Ein Jahr Pegida - das ist ein Jahr Hass. Hass auf Flüchtlinge. Hass auf Andersdenkende. Hass auf Journalisten. Hass auf Politiker. Hass auf "das System". Die Bewegung der selbsternannten "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" ist nur auf Zerstörung aus. Sie vergiftet das gesellschaftliche Klima und bereitet den Boden für rassistische und rechtsextreme Gewalttaten.
Um es deutlich zu sagen: Die Pegida-Demonstranten sind keine Patrioten, sondern tumbe Nationalisten. Sie sind auch keine Europäer, denn in Wahrheit verachten und verhöhnen sie die europäische Idee. Und schon gar nicht verteidigen sie bei ihren montäglichen Demonstrationen das christliche Abendland. Im Gegenteil: Sie treten die Werte des Christentums und des Abendlandes gleichermaßen mit Füßen.
Wer mit Blick auf Pegida immer noch von "besorgten Bürgern" spricht, deren Sorgen man ernst nehmen müsse, den kann ich nicht mehr ernst nehmen. Pegida ist eine rechtsextreme Bewegung, die seit einem Jahr ihr Unwesen treibt. Jeder Bürger, der sich an den Demonstrationen von Pegida beteiligt, macht sich mitschuldig und entzieht sich dem demokratischen Dialog. Wer Leuten wie Lutz Bachmann, Tatjana Festerling oder Akif Pirinçci applaudiert, setzt sich selbst ins Unrecht und darf von der demokratischen Mehrheitsgesellschaft kein Verständnis ernten.
Es ist an der Zeit, dass der demokratische Rechtsstaat Pegida mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln entgegentritt. Die Brandstifter der Bewegung müssen endlich wirksam in die Schranken gewiesen werden.