Ein Appell für den Klimaschutz
"Wir, Kardinäle, Patriarchen und Bischöfe, die die katholische Kirche auf den fünf Kontinenten vertreten, möchten gemeinsam (...) die große Hoffnung vieler ausdrücken, dass die Verhandlungen im Rahmen der COP 21 in Paris zu einem gerechten und verbindlichen Klimaabkommen führen", heißt es in dem Appell. In dem zehn Punkte umfassenden Text mahnen sie zudem eine stärkere Berücksichtigung armer Länder in der Klimaschutzpolitik an. Weiter fordern die Kardinäle und Bischöfe einen vollständigen Verzicht auf fossile Brennstoffe und die Entwicklung "klimakompatibler Lebensstile".
Es handele sich um eine "historische Mission", sagte Kardinal Oswald Gracias, der Vorsitzende des Zusammenschlusses der asiatischen Bischofskonferenzen, am Montag im Vatikan. Zum ersten Mal überhaupt hätten die Vorsitzenden der kontinentalen Zusammenschlüsse der Bischofskonferenzen einen gemeinsamen Appell verabschiedet, so der Erzbischof von Mumbai.
Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden als Organisator der Initiative
Vorgestellt wurde der Appell neben Gracias von den Vorsitzenden der Zusammenschlüsse der Bischofskonferenzen Lateinamerikas und Ozeaniens sowie dem Vize-Vorsitzenden der EU-Bischofskommission COMECE. Organisator der Initiative war der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden. Papst Franziskus hatte in seiner im Juni veröffentlichten Umwelt-Enzyklika "Laudato si" zum Klimaschutz aufgerufen.
Der UN-Klimagipfel tritt vom 30. November bis 11. Dezember in Paris zusammen. Staats- und Regierungschefs sollen ein neues Klimaabkommen verabschieden, das an die Stelle des sogenannten Kyoto-Abkommens von 1997 treten soll. Angestrebt wird, die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad gegenüber dem Niveau zu Beginn der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts zu begrenzen. (bod/KNA/dpa)