Aktion steht unter dem Leitwort "Frieden jetzt! Gerechtigkeit schafft Zukunft"

Adveniat eröffnet Weihnachtsaktion in Stuttgart

Veröffentlicht am 27.11.2015 um 12:00 Uhr – Lesedauer: 
Adveniat eröffnet Weihnachtsaktion in Stuttgart
Bild: © KNA
Hilfswerke

Stuttgart ‐ Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat eröffnet seine Weihnachtsaktion am Sonntag in Stuttgart. Im Mittelpunkt steht das Engagement für Frieden und zur Aufarbeitung der Vergangenheit. "Frieden jetzt! Gerechtigkeit schafft Zukunft" heißt das Leitwort.

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Nach den Anschlägen von Paris sei hierzulande ein Klima der Angst und Bedrohung spürbar, sagte Adveniat-Geschäftsführer Bernd Klaschka am Freitag bei der Vorstellung der Aktion in Stuttgart. Unter dieser Angst und Bedrohung litten auch viele Menschen in Lateinamerika, dem Kontinent, dem sich Adveniat in besonderer Weise verpflichtet fühle. "Mit unseren Partnern in den Diözesen und Pfarrgemeinden vor Ort stehen wir entschieden auf der Seite aller Opfer von Gewalt, Krieg und Terror", betonte der Prälat.

Bewusst klammerte Klaschka dabei auch die Täter nicht aus. "Denn niemand wird als Terrorist, Drogendealer oder Mörder geboren." Frieden und Versöhnung seien nur möglich, wenn in einem ehrlichen Prozess das Leid der Opfer ernst genommen und den Tätern, die ihre Taten aufrichtig bereuen, die Möglichkeit zum Wandel gegeben wird. Mit ihrer Friedens- und Menschenrechtsarbeit mache die katholische Kirche in Lateinamerika die Menschen stark für eine solche echte Versöhnung.

Bischof Fürst fordert konkretes Engagement

Der Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, sagte, die württembergische Diözese fühle sich allen in Not geratenen Menschen weltweit verbunden. Notwendig sei konkretes Engagement: Wenn der christliche Glaube sich nur im Feiern von Gottesdiensten erschöpfe, werde er hohl. Dass mit der Eröffnung der bundesweiten Aktion in diesem Jahr von der Landeshauptstadt Stuttgart der Ruf nach Frieden und Gerechtigkeit für die Völker Mittel- und Südamerikas sowie der Karibik ausgehe, erfülle ihn mit Freude.

Auch der kolumbianische Erzbischof Luiz Augusto Castro Quiroga war bei der Vorstellung der Aktion anwesend. Er hofft, dass es bei den von der Kirche unterstützten Friedensverhandlungen zwischen Rebellen und Regierung zu einem Friedensvertrag und so zu einem Schlusspunkt unter den 50-jährigen Bürgerkrieg in Kolumbien kommen könne. Dann könne das Land "aus dem dunklen Tunnel herauskommen". "Wir sind Adveniat sehr dankbar dafür, dass es uns bei der Ausbildung der Experten der Friedensarbeit so stark unterstützt hat", so der Erzbischof.

Das Hilfswerk Adveniat finanziert sich nach Klaschkas Worten zu rund 95 Prozent durch Spenden – vor allem auch in der alljährlichen Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember. Jährlich werden mit rund 35 Millionen Euro rund 2.200 Projekte zwischen Mexiko und Feuerland unterstützt. (bod/KNA)