Nicht arm, nicht reich
Bistum Dresden-Meißen
Das Bistum Dresden-Meißen weist demnach für das Jahr 2014 eine Bilanzsumme in Höhe von rund 407 Millionen Euro aus. Demgegenüber stehen Verbindlichkeiten in Höhe von rund 4,4 Millionen Euro und Pensionsansprüche in Höhe von rund 92 Millionen Euro.
Den größten Anteil des Vermögens machen zweckgebundene Rücklagen und Pensionsrückstellungen in Höhe von zusammen rund 286 Millionen Euro aus. Das Bistum verfügt zudem über Grundstücke im Wert von rund 20 Millionen Euro. Bei den Einnahmen ist die Kirchensteuer mit 41,2 Prozent (30,5 Millionen Euro) der größte Posten im Jahr 2014 bei Gesamteinnahmen von 74,1 Millionen Euro. Neben Kirchensteuereinnahmen und Zuweisungen zur Refinanzierung des Schulbetriebs erhält die Diözese immer noch fast 18 Millionen Euro Strukturbeitrag als Finanzhilfe aus den westdeutschen Diözesen.
Größter Kostenblock im Bistum Dresden-Meißen waren 2014 die Personalkosten mit 31,2 Millionen Euro. Davon entfallen 12,2 Millionen Euro Personalaufwand auf die Schulen des Bistums. Zweitgrößter Kostenblock sind die Aufwendungen für Zuweisungen und Zuschüsse an Pfarreien, Schulen, Kindertagesstätten und die Caritas in Höhe von 16,9 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss von 14,6 Millionen Euro wurde eingesetzt, um einen Teil des in den vergangenen Jahren aufgelaufenen Verlustvortrags von Schulen und Bildungshäusern in Gesamthöhe zu tilgen.
Neben der Bistumsbilanz wurden auch die Vermögensverhältnisse des Domkapitels und der St.-Benno-Schulstiftung veröffentlicht. Die Bilanzsumme des Domkapitels beträgt demnach 21 Millionen Euro, die der St.-Benno-Schulstiftung 1,03 Millionen Euro. Der Gesamtabschluss des Bistums Dresden-Meißen bildet auch das Vermögen ab, das in anderen Bistümern getrennt, im sogenannten Bischöflichen Stuhl, geführt wird.
Debatte um Kirchenfinanzen
Spätestens seit dem Skandal um den Bau am Limburger Domberg sind Kirchenfinanzen ein häufiges Thema. Mit einer Transparenzoffensive haben die Bistümer auf die Kritik reagiert. Lesen Sie hier die wichtigsten Informationen zur Debatte.Bistum Erfurt
Das Bistum Erfurt verfügt nach den ebenfalls heute in der thüringischen Landeshauptstadt vorgestellten Zahlen über ein Vermögen von rund 323,5 Millionen Euro. Hinzu kommen hier noch die Vermögen des Bischöflichen Stuhles in Höhe von rund 78 Millionen Euro und des Domkapitels mit über 12 Millionen Euro.
Dem Vermögen gegenüber stehen Pensionsansprüche und Verbindlichkeiten von Bistum, Bischöflichem Stuhl und Domkapitel in Gesamthöhe von rund 71,8 Millionen Euro. Aus der Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 2014 ergeben sich Gesamtaufwendungen des Bistums Erfurt in Höhe von rund 46,2 Millionen Euro bei Gesamterträgen von rund 69,2 Millionen Euro, so dass das Jahresergebnis mit 23 Millionen Euro wie auch in Dresden- Meißen positiv ausfällt.
Größter Aufwandsposten waren 2014 die Personalkosten sowie Zuweisungen an die Kirchengemeinden, Bildungseinrichtungen, Schulen und an die Caritas. "Betrachtet man die Gesamtaufwendungen des Bistums nach Aufgabenbereichen, zeigt sich, dass 38 Prozent aller Ausgaben 2014 in die Kirchengemeinden flossen, knapp ein Drittel in die pastorale Arbeit, Caritas sowie Schulen und Bildungsarbeit", sagt Bettina Braun, Leiterin der Finanzabteilung im Bischöflichen Ordinariat.
Neben den Kirchensteuern in Höhe von rund 28,6 Millionen Euro ist der Strukturbeitrag mit 20,2 Millionen Euro, den das Bistum von den westdeutschen Bistümern erhält, die zweitgrößte Einnahmeposition. Weiterhin zählen öffentliche Zuschüsse des Freistaates Thüringen mit insgesamt 8,9 Millionen Euro, kirchliche Zuschüsse wie die Unterstützung durch das Bonifatiuswerk mit 360.000 Euro sowie Spenden und Kollekten zu den Einnahmequellen des Bistums.
In der Bilanzsumme sind 152,5 Millionen Euro an Rücklagen und über 58 Millionen Euro an Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen enthalten. Auch das Vermögen des Bischöflichen Stuhls soll nicht angetastet werden "Wir betrachten das Vermögen des Bischöflichen Stuhls als 'eiserne Reserve' für die kommenden Jahrzehnte", sagt Generalvikar Raimund Beck, der den Bischof bei der Verwaltung des Bischöflichen Stuhls vertritt. Das Bistum Erfurt rechne mit "bereits absehbaren Mindereinnahmen der kommenden Jahre" und erwarte Kostensteigerungen. Diese sollten durch die Rücklagen abgefangen werden.
Bistum Magdeburg
Ganz anders sieht die Situation im Bistum Magdeburg aus. Die Bilanzsumme der Diözese beträgt lediglich rund 63,5 Millionen Euro bei gleichzeitig bestehenden Verbindlichkeiten in Höhe von 46 Millionen Euro. Einen Teil des Vermögens macht auch die Gero GmbH aus. Die Gesellschaft dient der Abwicklung der bistumseigenen Gero AG, mit der das Bistum Magdeburg Millionenverluste gemacht hatte. Der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme liegt dementsprechend lediglich bei rund 16 Prozent.
Für die Pensions- und Beihilfeverpflichtungen des Bistums gegenüber seinen Priestern hat das Bistum 2009 einen Versorgungsfonds eingerichtet. Anders als in den Diözesen Erfurt und Dresden-Meißen werden aufgrund seiner rechtlichen Sonderstellung weder das angesparte Vermögen noch die Pensionsverpflichtungen in der Bistumsbilanz ausgewiesen. Die Pensionen für die Priester im Ruhestand werden derzeit aus dem laufenden Haushalt des Bistums gezahlt. Der Pensionsfonds hatte zum 31. Dezember 2014 ein Volumen von 28,8 Millionen Euro. Tatsächlich liegen die Pensionsverpflichtungen weitaus höher bei 49,7 Millionen Euro. Das Bistum muss zudem für die Krankheitskostenbeihilfe für Geistliche aufkommen. Die Verpflichtungen hierfür betragen 14,3 Millionen Euro. Damit besteht zum Jahresende 2014 noch eine Deckungslücke von 35,2 Millionen Euro.
Die Jahresrechnung 2014 weist mit 36,4 Millionen Euro an Einnahmen bei Aufwendungen in Höhe von 37,8 Millionen Euro einen Verlust von rund 1,4 Millionen Euro aus. Verursacht wird das negative Ergebnis im Wesentlichen durch Zinsaufwendungen für die in früheren Jahren aufgenommenen erheblichen Bankkredite. Den größten Posten bei den Ausgaben machen auch in Magdeburg die Personalausgaben mit rund 15,4 Millionen Euro aus. Die Einnahmen des Bistums setzen sich im Wesentlichen aus Kirchensteuereinnahmen (15,6 Millionen Euro), dem Strukturbeitrag der Westdiözesen (8,8 Millionen Euro) und Zuweisungen und Zuschüssen des Staates zusammen.
Der Bischöfliche Stuhl verfügt in Magdeburg über ein Vermögen von rund 393.000 Euro. Das Domkapitel hat zudem ein Vermögen von 2,9 Millionen Euro, dass zu einem großen Teil aus Immobilien besteht. Das Vermögen und die Ergebnisrechnung des Schulträgers Edith-Stein-Schulstiftung will das Bistum Magdeburg in einem gesonderten Rechenwerk bilanzieren.
Nicht in den Berichten aller Diözesen erfasst sind die Vermögensverhältnisse der Pfarreien.
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Erst am Nachmittag hat auch das Bistum Görlitz seinen Geschäftsbericht für 2014 vorgestellt. Demnach beträgt die Bilanzsumme des kleinsten Bistum Deutschlands rund 46,8 Millionen Euro bei gleichzeitig bestehenden Verbindlichkeiten von 1,6 Millionen Euro. Im Gesamtvermögen enthalten sind hier Rücklagen und Rückstellungen in Höhe von 16,8 Millionen Euro für Pensionszahlungen an Geistliche. Mit über 38 Millionen Euro besteht das Vermögen Deutschlands östlichster Diözese zu über 80 Prozent aus Wertpapieren, der Immobilienbesitz des Bistum hat lediglich acht Prozent Anteil am Vermögen.
Die Jahresrechnung für 2014 weist Einnahmen in Höhe von rund 13,2 Millionen Euro bei Ausgaben in Höhe von 13,4 Millionen Euro aus. Der Jahresfehlbetrag 2014 in Höhe von 186.000 Euro wird mit Entnahmen aus dem Bistumsvermögen ausgeglichen. Rund ein Drittel der Erträge (4,6 Millionen Euro) stammt aus Kirchensteuereinnahmen; Zuschüsse aus dem Strukturbeitrag und öffentliche Zuschüsse machen zusammen rund 6,6 Millionen Euro aus. Darin enthalten sind neben den Personal- und Sachkostenzuschüssen für die Erteilung des Religionsunterrichtes, für die Seelsorge in den Justizvollzugsanstalten und anderen Bereichen der kategorialen Seelsorge auch rund 500.000 Euro Staatsleistungen des Freistaates Sachsen und des Landes Brandenburg.
Neben dem Bistumsvermögen hat die Diözese Görlitz auch das Vermögen des Bischöflichen Stuhls veröffentlicht. Das beträgt rund 9,1 Millionen Euro und besteht zu 97,9 Prozent aus Wertpapieren. Größte Position ist mit 8 Millionen Euro das Fondsvermögen, das dauerhaft erhalten bleiben und so langfristig Erträge sichern soll. 2014 betrug der Bilanzgewinn des Bischöflichen Stuhls rund 964.000 Euro. Das Görlitzer Domkapitel verfügt über ein Vermögen in Höhe von 603.000 Euro, das zu 98,5 Prozent aus Wertpapieren besteht. Auch hier soll ein unveräußerlicher Fonds langfristig Erträge sichern. Der Bilanzgewinn 2014 betrug 58.500 Euro.