Paulus – Apostel der Völker
Paulus, mit hebräischem Namen Saulus, wandelte sich vom Christenverfolger zum Apostel der Völker. Er wurde um das Jahr 10 nach Christus in Tarsus in der heutigen Türkei geboren. Zu Lebzeiten des Paulus war Tarsus eine bedeutende Handelsstadt und Hauptstadt der römischen Provinz Cicilien.
Der Vater war pharisäischer Jude und Zeltmacher in Tarsus. Von ihm erbte Paulus sein Gewerbe als Zeltmacher und vor allem das römische Bürgerrecht, was ihm im Laufe seines Lebens noch sehr hilfreich war. Über die Mutter ist so gut wie nichts bekannt.
"Er ist der Sohn Gottes"
Streng religiös erzogen, wurde Paulus selbst Pharisäer und zunächst nach eigener Aussage ein radikaler Bekämpfer des Christentums. In der biblischen Apostelgeschichte wird geschildert, wie er auf dem Weg nach Damaskus war, um dort Christen gefangen zu nehmen. Unterwegs umstrahlte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel, sodass er zu Boden stürzte und eine Stimme hörte: "Saul, Saul, warum verfolgst du mich?" Er antwortete: "Wer bist du, Herr?" Dieser sagte: "Ich bin Jesus, den du verfolgst, steh auf und geh in die Stadt; dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst." Paulus war plötzlich blind, und seine Gefährten führten ihn nach Damaskus hinein.
Die Apostelgeschichte berichtet weiter von einem Jünger Jesu namens Hananias, dem der Herr sagte: "Steh auf und geh zur sogenannten Geraden Straße und frag im Haus des Judas nach einem Mann namens Saulus aus Tarsus. Er betet gerade und hat in einer Vision gesehen, wie ein Mann namens Hananias hereinkommt und ihm die Hände auflegt, damit er wieder sieht." Paulus wurde wieder sehend und ließ sich taufen. Er blieb bei den Jüngern Jesu in Damaskus und verkündete Jesus in den Synagogen.
Zahlreiche Missionsreisen
Drei Jahre verbrachte er im Anschluss abgeschieden in der Einsamkeit, bevor er Petrus und den übrigen Aposteln in Jerusalem begegnete. Durch sein Bekehrungserlebnis und den damit beschriebenen Dienstauftrag, das Evangelium in der ganzen römischen Welt zu verbreiten, titulierte sich der Heilige selbst in seinem Brief an die Römer als Apostel (Gesandter) der Heiden oder Apostel der Völker.
Gedenktag: 29. Juni
Neben des Gedenkens an die Apostelfürsten, die "Lehrer der Lehrer" Petrus und Paulus am 29. Juni, feiert die römisch-katholische Kirche die "Bekehrung des Paulus" am 25. Januar und am 18. November das Fest der Kirchweih der beiden römischen Basiliken Sankt Peter und Sankt Paul vor den Mauern. Patron von Malta, Rom, Umbrien, Kavala in Griechenland, Poznań/Posen in Polen und des Bistums Münster; der Theologen und Seelsorger, Weber, Teppichweber, Zeltwirker, Korbmacher, Seiler, Sattler, Arbeiterinnen; der katholischen Presse; für Regen und Fruchtbarkeit der Felder; gegen Furcht und Angst, Ohrenleiden, Krämpfe, Schlangenbiss, Blitz und Hagel.Missionsreisen führten ihn unter anderem nach Athen, Kleinasien, sogar bis nach Europa und zum Schluss in die Hauptstadt der damaligen Welt, nach Rom. Durch viele Briefe hielt er regen Kontakt zu den von ihm gegründeten Gemeinden und setzte sich leidenschaftlich für das Evangelium ein.
Über den Weg des Paulus nach Rom berichtet ausführlich die Apostelgeschichte. Sein letzter Weg, ein gut erhaltenes Stück römischer Straße, befindet sich auf dem Gelände der Abtei von Tre Fontane im Südosten von Rom. Hier soll nach römischer Tradition der Völkerapostel hingerichtet worden sein. Eine Säule wird als jene verehrt, an die er dabei gefesselt war. Unter Kaiser Nero erlitt Paulus um das Jahr 67 nach Christus den Tod durch das Schwert. Drei Quellen entsprangen, so heißt es, als sein abgeschlagenes Haupt dreimal aufschlug. Sie sind längst ausgetrocknet. Nur die Quelle seiner Inspiration sprudelt munter weiter.
Aktualisiert am 25. Januar 2020.