Nunzio Scarano erhält Bewährungsstrafe wegen Verleumdung

Ex-Vatikan-Geistlicher verurteilt

Veröffentlicht am 18.01.2016 um 17:10 Uhr – Lesedauer: 
Vatikan

Rom ‐ 2013 löste Nunzio Scarano einen Skandal im Vatikan aus, weil er einen Bekannten beauftragt haben soll, 20 Millionen Euro nach Italien zu bringen. Jetzt wurde der Ex-Vatikan-Geistliche zu einer Bewährungsstrafe verurteilt - wegen Verleumdung.

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Scarano war im Juni 2013 festgenommen worden, gut ein halbes Jahr später hatte der Prozess gegen ihn begonnen. Nun entschieden die Richter, Scarano lediglich wegen Verleumdung zu verurteilten. Er soll den ebenfalls in den Skandal verwickelten Ex-Geheimdienstmann unter anderem fälschlicherweise des Diebstahls beschuldigt haben. Die Anklage hatte eine Haftstrafe von viereinhalb Jahren gefordert.

Der Skandal um Scarano hatte 2013 für Schlagzeilen gesorgt, weil er auch ein Schlaglicht auf die Finanzen des Kirchenstaates und die umstrittene Vatikanbank IOR geworfen hatte, zu der Scarano ebenfalls Verbindungen hatte. Der Geistliche, gegen den auch wegen Geldwäsche ermittelt worden war, hatte seine Unschuld betont. Seine Anwälte kündigten an, wegen der Bewährungsstrafe in Berufung gehen zu wollen. (dpa)