Altbischof empfiehlt Gespräch mit Weltreligionen
Der Vorstandssprecher des Kompetenzzentrums für Rechtsextremismus und Demokratieforschung an der Universität Leipzig, Oliver Decker, erklärte: "Die demokratische Gesellschaft ist nicht von den Rändern bedroht, sondern aus ihrer Mitte heraus." Seine seit 2002 durchgeführten empirischen Studien zu rechtsextremen Positionen in der Gesellschaft "belegen seit Jahren die bundesweite Präsenz einer vorurteilsverhafteten Einstellung und die Ablehnung demokratischer Grundwerte". Der aktuelle Flüchtlingszuzug verschärfe die Problematik.
Decker zufolge ist die höchste Autorität in Deutschland der Wirtschaftserfolg. Willkommen seien daher lediglich Fremde, die ihn beförderten. "Nicht Nächstenliebe, sondern Facharbeitermangel und demografischer Wandel sind entscheidend für eine Akzeptanz von Fremden." Die gesellschaftliche Mitte verliere immer dann an Stabilität, wenn der ökonomische Erfolg nachlasse. Mit Blick auf die Pegida-Bewegung sagte er: "Die Etabliertenvorrechte, die Betonung einer homogenen Volksgemeinschaft und die Verschwörungstheorien machen auf Anhieb klassische Merkmale einer rechtsextremen Bewegung sichtbar." (KNA)