Organisation Planned Parenthood von Vorwürfen freigesprochen

Abtreibungsgegner angeklagt

Veröffentlicht am 26.01.2016 um 18:00 Uhr – Lesedauer: 
USA

Washington ‐ Ihre Videos sollten beweisen, dass Planned Parenthood Gewebe und Körperteile abgetriebener Föten verkauft. Jetzt müssen sich die Abtreibungsgegner vor Gericht verantworten. Die Organisation wurde dagegen von den Vorwürfen freigesprochen.

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In dem Fall sprach eine Grand Jury in Houston (Texas) Planned Parenthood von den Vorwürfen frei und klagte stattdessen die Aktivisten an. Für welche Verstöße sie sich genau verantworten müssen, ließ die zuständige Staatsanwältin in einer Mitteilung offen. Planned Parenthood berät und betreut in ihren rund 700 Kliniken Schwangere, führt aber auch Abtreibungen durch. Die Organisation begrüßte die Entscheidung der Jury. CMP betonte, man habe sich nur der Methoden von investigativen Journalisten bedient.

Die Organisation bestreitet nicht, dass sie nach Einholung einer schriftlichen Erlaubnis bei den betroffenen Frauen gegen eine Aufwandsentschädigung Föten für Forschungszwecke zur Verfügung stellt. Geschäfte würden jedoch nicht gemacht.

Die Veröffentlichung der Videos auf Youtube hat in den USA eine breite Debatte rund um das Thema Abtreibung entfacht. So wollte der US-Kongress mehr über die Praxis von Planned Parenthood erfahren, da die Organisation jährlich mehr als 500 Millionen Dollar (435 Millionen Euro) aus Steuergeldern erhält. Eine republikanische Initiative, die Fördermittel zu streichen, scheiterte. Auch im Wahlkampf waren die Videos ein Thema: Während die republikanischen Präsidentschaftsbewerber ebenfalls forderten, Planned Parenthood die öffentlichen Mittel zu entziehen, erklärte die Organisation selbst kürzlich ihre Unterstützung für die demokratische Bewerberin Hillary Clinton. (bod/dpa)

Linktipp: Handel mit Föten - Hilfe für die Forschung?

Trotz einer Kontroverse um menschliche Föten wird die US-Organisation "Planned Parenthood" weiter öffentliche Gelder beziehen. Das hat der Kongress entschieden. Vom Tisch ist die Debatte - an der sich auch die Bischöfe der USA beteiligen - aber nicht.