Parlamentarier diskutieren über Judenfeindlichkeit im Internet

Antisemitismus-Konferenz in Berlin startet

Veröffentlicht am 13.03.2016 um 12:00 Uhr – Lesedauer: 
Antisemtismus

Berlin ‐ Parlamentarier aus mehr als 40 Nationen kommen in dieser Woche zu einer internationalen Konferenz gegen Antisemitismus in Berlin zusammen. Im Fokus stehen Judenfeindlichkeit im Internet, im Fußball und in der Migrationsgesellschaft.

  • Teilen:

Obwohl die dreitägige Konferenz auf die Tage direkt nach den entscheidenden Landtagswahlen in drei Bundesländern fällt, haben nicht nur Vertreter aller Bundestagsfraktionen, sondern auch Bundestagspräsident Norbert Lammert und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihr Kommen angekündigt. Lammert und Merkel werden am Montagnachmittag vor den Konferenzteilnehmern reden. Am Dienstag spricht Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD).

Redner aus dem Ausland sind etwa die Unesco-Generaldirektorin Irina Bokowa, der Vize-Präsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, und der Präsident des rumänischen Parlaments, Valeriu Zgonea. Auch Vertreter aus arabischen Ländern wie Marokko und aus zahlreichen osteuropäischen Ländern haben ihr Kommen angekündigt. Insgesamt werden knapp 260 Teilnehmer erwartet, darunter etwa 140 Parlamentarier.

Zusätzlich zu Plenarsitzungen und kleineren Diskussionsrunden sind Wissenschaftler sowie Vertreter von Präventionsprogrammen und zivilgesellschaftlichen Initiativen geladen. Das Podium zu Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft leitet der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek.

Themenschwerpunkte sind Judenfeindlichkeit und Hetze im Internet, Antisemitismus im Fußball sowie antisemitische Haltungen und Israel-Feindlichkeit in der Migrationsgesellschaft. Die erste "Internationale Konferenz zur Bekämpfung von Antisemitismus" fand 2009 in Großbritannien statt. Dabei wurde auch die sogenannte Londoner Erklärung mit Empfehlungen für die Arbeit gegen Antisemitismus von den teilnehmenden Staaten unterzeichnet. Die zweite Konferenz wurde 2012 im kanadischen Ottawa ausgerichtet. (bod/KNA)