Kirchliche Traditionen für Magdeburgs Bischof nicht unveränderbar

Feige wünscht sich Anpassung der Kirche

Veröffentlicht am 22.03.2016 um 12:15 Uhr – Lesedauer: 
Kirche

Magdeburg ‐ Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige hat für eine angemessene Anpassung von Kirche und Glauben an die jeweilige Zeit plädiert. Manche kirchliche Traditionen spiegelten lediglich den Zeitgeist vergangener Epochen wider und seien daher veränderbar.

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Er finde es problematisch, sagte Feige, wenn "das Erscheinungsbild der Kirche von gestern auch zum Maßstab für heute gemacht wird". Beim Glauben gehe es nicht darum, "ein Museum zu hüten", sondern "dem Leben zu dienen". Der Bischof sprach in der sogenannten Chrisammesse vor den versammelten Priestern und Diakonen des Bistums. Dort werden die heiligen Öle geweiht, die während des Jahres bei der Spendung von Sakramenten in den katholischen Gemeinden verwendet werden.

Feige forderte die Laien wie auch die Amtsträger dazu auf, der Vergangenheit nicht nachzutrauern und sich nicht von ihr lähmen zu lassen. Viele irdische Ausdrucksformen des Glaubens könnten losgelassen werden, "ohne dass sich der Glauben dadurch grundsätzlich verändert", betonte er. Manche kirchliche Traditionen spiegelten lediglich den Zeitgeist vergangener Epochen wider und seien damit durchaus veränderbar. Dies dürfe aber nicht "nach Belieben" geschehen, sondern mache "verantwortungsbewusste Überlegungen" erforderlich. (bod)