Positive Bilanz der Ostermärsche
Die Veranstalter zogen am Montag eine positive Bilanz. "Die Ostermärsche ermuntern uns, gegen den Rechtsruck und die menschenverachtende Kriegs- und Flüchtlingspolitik der Regierung und der ökonomisch Mächtigen aktiv Widerstand zu leisten", sagte der Sprecher des Ostermarschbüros in Frankfurt, Willi van Ooyen. Angesichts rechtspopulistischer Tendenzen habe die Friedensbewegung ihren Widerstand gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus unterstrichen sowie ihre Solidarität mit Flüchtlingen bekräftigt.
Auch das Netzwerk Friedenskooperative zeigte sich zufrieden. Die Ostermärsche zeigten, dass viele Menschen etwas verändern wollten, so Sprecher Kristian Golla in Bonn. Insbesondere durch die Flüchtlingskrise rücke das Thema Krieg wieder mehr ins Bewusstsein, ergänzte Philipp Ingenleuf.
Deutscher Standort für Atomwaffen
Einen Schwerpunkt bildete in diesem Jahr der sogenannte Rhein-Ruhr-Ostermarsch. Das Netzwerk Friedenskooperative hielt zudem eine Kundgebung am Fliegerhorst Büchel ab. Der Luftwaffenstützpunkt gilt als einziger Standort in Deutschland, an dem amerikanische Atomwaffen lagern. Es sei weiterhin dringend nötig, für eine atomwaffenfreie Welt auf die Straße zu gehen, mahnte Ingenleuf.
Die Ostermarschbewegung hat ihre Wurzeln im Protest gegen das atomare Wettrüsten während des Kalten Krieges. In der alten Bundesrepublik erlebte sie 1968 und 1983 ihre Höhepunkte mit Hunderttausenden von Demonstranten. Mittlerweile sind die Teilnehmerzahlen stark zurückgegangen. (KNA)