Görlitz erhält letzte "Altstadtmillion"
"Das Märchen ist beendet", so Deinege. "Wir sind glücklich, dass wir die Chance hatten, so viel Geld einzusetzen." Der Name der Zuwendung leitet sich von den ersten Spende-Jahren ab. Zu D-Mark-Zeiten betrug die Summe rund eine Million. Um das Geld zu verwalten, wurde die Altstadtstiftung eingerichtet, die die Spendensumme an öffentliche, kirchliche und private Bauherren zur Sanierung von unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden vergab.
Seit 1995 seien 1.616 Anträge auf Hilfe aus der "Altstadtmillion" gestellt worden, so der Leiter der Görlitzer Denkmalschutzbehörde, Peter Mitsching. Davon seien 1.572 Anträge mit einem Gesamtvolumen von 10,7 Millionen Euro bewilligt worden. Görlitz will den Millionenspender 2017 mit einem Buch und einer Sonderausstellung im Görlitzer Kaisertrutz ehren. In der Schau sollen Projekte gezeigt werden, die durch die Spenden ermöglicht wurden.
Geld floss auch in die Kathedralsanierung
Unterstützt wurden in den vergangenen Jahren unter anderem Sanierungen von Kirchen in Görlitz, darunter auch die jüngst abgeschlossene Sanierung der St.-Jakobus-Kathedrale. Daneben wurden Arbeiten an der Synagoge, der mittelalterlichen Frauenkirche, am sogenannten Biblischen Haus und am Heiligen Grab mitfinanziert. Der Stiftungsrat der Altstadtstiftung will im Mai über die Verwendung der letzten Zahlung entscheiden. Derzeit liegen den Angaben zufolge 104 Anträge auf finanzielle Unterstützung vor.
Oberbürgermeister Deinege sagte, bei der letzten Zahlung handle es sich um den Rest einer 1995 festgelegten Summe, die vermutlich in einem Fondsvermögen angelegt worden sei. Der Vertreter des Schenkers habe noch einmal deutlich gemacht, dass der Spender weiterhin nicht genannt werden wolle. "Wir haben keine Spendenquittung ausgestellt. Es handelt sich um eine Schenkung", so Deinege. (KNA)