Der Brutversuch der Hildesheimer Dom-Uhus ist missglückt

Uhu-Nest bleibt leer

Veröffentlicht am 07.04.2016 um 15:57 Uhr – Lesedauer: 
Bistum Hildesheim

Hildesheim ‐ Traurige Nachricht für Naturfreunde: Auf dem Hildesheimer Domhof wird in diesem Jahr kein Uhu-Nachwuchs zu sehen sein. Aus dem Nistkasten verschwand ein Ei; ein weiterer Jungvogel starb kurz vor dem Schlüpfen.

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Ein vorgefundenes Ei enthielt einen weit entwickelten Jungvogel, der offensichtlich kurz vor dem Schlüpfen gestorben ist. Spuren eines zweiten Eies ließen sich in dem Nest nicht mehr finden. Aufnahmen der Webcam der Bistums-Homepage belegten jedoch, dass es anfangs ein zweites Ei gegeben habe. Der Eulensachverständige Wilhelm Breuer von der Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen vermutet, dass dieses unbefruchtet geblieben ist: "In so einem Fall fault das Ei und platzt. Das Weibchen frisst anschließend die Kalkschalen auf."

Warum es das Küken aus dem ersten Ei nicht geschafft habe, bleibe ein Rätsel, so Breuer. "Es kann sein, dass nicht das gleiche Uhu-Pärchen wie im vergangenen Jahr am Werk war, sondern noch unerfahrene Brutpartner. Dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass etwas schiefgeht." Am Nahrungsmangel könne es nicht gelegen haben, wie die Überreste dreier Ratten im Nest belegten, die sich die Raubvögel geschnappt hatten.

Seit 2014 werden Uhu-Eier im Dom ausgebrütet

Jürgen Selke-Witzel, der Umweltbeauftragte des Bistums Hildesheim, dankt allen Naturfreunden, die den Wildvögeln via Webcam nahe gekommen sind, für ihr Interesse und ihre Anteilnahme. "Wir haben von ihnen viele wichtige Rückmeldungen bekommen."

Selke-Witzel und Breuer setzen nun darauf, dass es im nächsten Jahr wieder Uhu-Nachwuchs aus dem Nest im Westwerk zu bestaunen gibt. "Die Wahl der Uhus zeigt ja, dass der Nistkasten ein komfortabler Platz für sie ist", sagte Breuer. Im vergangenen Jahr hatten sich zwei Uhus im Westwerk des Hildesheimer Doms niedergelassen und dort drei Jungtiere ausgebrütet. Auch 2014 waren dort Jungtiere zur Welt gekommen. (luk)