Internetportal berichtet über Unstimmigkeiten bei der Auftragsvergabe

Vatikan legt Vertrag mit Wirtschaftsprüfern auf Eis

Veröffentlicht am 21.04.2016 um 16:04 Uhr – Lesedauer: 
Finanzen

Vatikanstadt ‐ Der Vatikan hat die Zusammenarbeit mit einen unabhängigen Unternehmen für Wirtschafsprüfung vorläufig gestoppt. Einem Medienbericht zufolge soll es Unstimmigkeiten bei der Beauftragung gegeben haben.

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Das Internetportal "Vatican Insider" (Donnerstag) berichtete unter Berufung auf ungenannnte vatikanische Quellen, Hintergrund seien nicht Unstimmigkeiten zwischen dem renommierten Bilanzprüfungsunternehmen und den Auftraggebern. Vielmehr gebe es offenbar Beanstandungen am Verfahren des Vertragsabschlusses. Demnach soll der Präfekt des Wirtschaftssekretariats, Kardinal George Pell, PwC im vergangenen Jahr eigenmächtig beauftragt haben. Laut Statuten ist eigentlich der vom Münchner Kardinal Reinhard Marx geleitete Wirtschaftsrat, der das Wirtschaftssekretariat beaufsichtigt, für die Auftragsvergabe an Wirtschaftsprüfer zuständig. Den Angaben zufolge umfasste der Vertrag mit PwC ein Volumen von drei Millionen Euro über drei Jahre.

Die Neuordnung und bessere Kontrolle der Vatikan-Finanzen ist eine der wichtigsten Säulen der Kurienreform von Papst Franziskus. Dem Bericht nach war der Vertrag mit PwC in der vergangenen Woche auch Thema der Gespräche zwischen dem Papst und dessen wichtigstem Beratergremium, dem K9-Rat. Ihm gehören auch Marx und Pell an. (KNA)

Linktipp: Wirtschaftsrat beauftragt externe Prüfer

Bei der Implementierung eines Finanzmanagements gemäß internationalen Standards holt sich der vatikanische Wirtschaftsrat Hilfe von außen: Das Unternehmen PricewaterhouseCoopers (PwC) soll die laufenden Reformen im Kirchenstaat begleiten.