"Wir können Gott nicht endgültig erkennen"
Der Glaube liege im Suchen und Fragen nach dem Sinn von allem und "was die Welt im Innersten zusammenhält". Doch auch der Glaube könne immer wieder nur den "Zipfel des Mantels Gottes" ergreifen. Menschen hätten die Möglichkeit, hinter allen Dingen einen Sinn und Plan anzunehmen oder abzulehnen, ergänzte der Erzbischof. Die Christen bejahten den unbegreiflichen Gott, der die ganze Schöpfung entfalte und zum Ziel führe. Aus Atheismus und Agnostizismus entstehe oft Nihilismus, der Resignation, Pessimismus und Entsolidarisierung verbreite, so Schick.
Das Fest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit mache dankbar für den Glauben und lehre zugleich Bescheidenheit, sagte der Erzbischof weiter. „Es macht Mut, Gott zu suchen und sich immer wieder ihm im Gebet, Gottesdienst und entsprechendem Leben zu nähern." Zugleich lehre es, „dass wir Gott nie erreichen und seiner nie habhaft werden können. Es ist das Fest des Geheimnisses Gottes.“
Jeder Mensch auf Gemeinschaft angelegt
Dass Gott in drei Personen einer ist, mache auf den Sinn und die Bedeutung von Gemeinschaft aufmerksam, erklärte Schick. Die ganze Schöpfung und jeder einzelne Mensch sei aus dem dreieinigen Gott hervorgegangen und deshalb auf Gemeinschaft angelegt. Der christliche Glaube mache solidarisch mit den Mitmenschen und der Schöpfung. „Gott ist und wirkt in drei Personen: Er hat die ganze Schöpfung auf Gemeinschaft angelegt und deshalb ist Solidarität aller mit allen unabdingbar.“
Das im 14. Jahrhundert eingeführte Fest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit drückt die christliche Vorstellung aus, dass Gott in drei Personen - Vater, Sohn und heiliger Geist - eins ist. (jml/KNA)