Syrische Kirchenvertreter erheben Vorwürfe gegen Europäische Union

Bischöfe fordern Ende der Sanktionen gegen Assad

Veröffentlicht am 29.05.2016 um 14:50 Uhr – Lesedauer: 
Syrien

Wien/Damaskus  ‐ Mehrere Bischöfe in Syrien forderten die Europäische Union auf, die Sanktionen gegen das Assad-Regime zu beenden. In einer Erklärung erhoben sie schwere Vorwürfe.

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Die EU-Sanktionen gegen die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad Assad laufen am 1. Juni aus. Sie richteten sich konkret gegen 70 Unternehmen oder Organisationen sowie rund 200 Einzelpersonen.

Wörtlich heißt es in dem Appell der Bischöfe: "Die Sanktionen haben dazu beigetragen, die syrische Gesellschaft zu zerstören und sie dem Hunger, den Epidemien und dem Elend auszuliefern." Folgen der EU-Strafmaßnahmen seien ein Mangel an Lebensmitteln, die Rationierung von Trinkwasser und der Zusammenbruch der medizinischen Versorgung. Die Möglichkeit einer lebenswerten Zukunft für ihre Familien sähen viele Syrer nur in der Flucht aus dem Land. Aber die Flucht könne doch nicht die einzige Lösung sein, "die die internationale Gemeinschaft diesen armen Menschen anbietet", beklagen die Bischöfe.

Zu den Unterzeichnern des Appells gehören der griechisch-melkitische Erzbischof von Aleppo, Jean-Clement Jeanbar, der armenisch-katholische Erzbischof von Aleppo, Boutros Marayati, und der syrisch-katholische Erzbischof von Hassake-Nisibi, Jacques Behnan Hindo. (KNA)

Linktipp: Kirche fordert politische Lösung für Syrien-Krieg

Vor Beginn des neuen Jahres haben das Hilfswerk Caritas internationales und der Vatikan zu einer politischen Lösung des Syrien-Krieges aufgerufen. Der Bischof von Aleppo wandte sich in einer Predigt gegen Waffenlieferungen an Gegner des Assad-Regimes.