Franziskus besucht als erster Papst das UN-Welternährungsprogramm

Papst ruft zu Einsatz gegen Hunger auf

Veröffentlicht am 13.06.2016 um 17:03 Uhr – Lesedauer: 
Papst Franziskus bei einer Ansprache.
Bild: © KNA
Vatikan

Rom ‐ Als Besuch von "unschätzbarem Wert" hat der Leiter des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) den heutigen Papstbesuch bezeichnet. Schließlich handelte es sich um eine Premiere.

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In einer ersten Reaktion sagte der WFP-Leiter für Deutschland, Österreich und die Schweiz, Ralf Südhoff, der Besuch habe für die Arbeit der UN-Organisation einen "unschätzbaren Wert".

Mehr als 80 Milionen Hungernde unterstützt

Das 1961 gegründete UN World Food Programme (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt und bekämpft den Hunger weltweit. 2014 unterstützte sie mehr als 80 Millionen Hungernde in 82 Ländern mit Ernährungshilfe. Das WFP finanziert sich ausschließlich aus Spenden von Regierungen, Unternehmen und Privatpersonen. Es beschäftigt weltweit mehr als 11.300 Mitarbeiter.

Franziskus beklagte, dass die westliche Welt zunehmend "immun gegen die Tragödien der anderen" werde. Zugleich forderte er die WFP-Mitgliedstaaten auf, im Kampf gegen den Hunger "an einem Strang" zu ziehen, und prangerte eine Verschwendung von Lebensmitteln an.

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Weiter kritisierte er in seiner Ansprache bürokratische und politische Hindernisse. Es könne nicht sein, dass Lebensmittelhilfe von "verwickelten und unverständlichen politischen Entscheidungen, abwegigen ideologischen Ansichten oder unüberwindlichen Zollschranken" behindert werde, gleichzeitig aber Waffen "mit einer großspurigen und nahezu absoluten Freiheit" in vielen Teilen der Welt kursierten.

WFP-Vertreter Südhoff sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), der Papst habe sich bei seinem Besuch "extrem geduldig und erfrischend informell" gezeigt. "Als ein Gast entgegen aller Planung und Protokoll ihm plötzlich auf einer mitgebrachten Flöte ein Ständchen spielte, hat er freundlich lächelnd zugehört und applaudiert."

Persönliches Schicksal des Einzelnen nicht vergessen

Als eine Kernbotschaft des Papstes nannte Südhoff das Anliegen, das persönliche Schicksal des einzelnen Hungernden nicht zu vergessen. "Wir selbst sollen alles dafür tun, dass die tägliche Arbeit für eine Welt ohne Hunger auch in Zeiten von multiplen Krisen niemals eine Arbeit der Statistiken und Zahlen wird." (KNA)