Marx kritisiert "falsch verstandenen Konservativismus"
Anlass war der Jahresempfang der Erzdiözese München und Freising. Die Kirche habe die Aufgabe, "offene Identitäten" zu befördern und "Horizonte aufzureißen, nicht die Hoffnungslosigkeit der Welt zu verdoppeln".
Viele Diskussionen, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit, "werden in einer für mich überraschenden Tonlage geführt", bekannte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. In ihnen zeige sich "die Sehnsucht nach einer Geborgenheit, die es so nie gegeben hat". Dies gelte auch für die Kirche. Diese dürfe aber nicht als "Zitadelle" betrachtet werden, die "die vor den drohenden Feinden Millimeter um Millimeter verteidigt werden"müsse. Sie sei vielmehr "gerufen, Zeuge der Hoffnung zu sein für alle Menschen, Gläubige und Ungläubige, Einheimische und Zugereiste". In diesem Sinne wolle sie weiter ihren Beitrag für ein "christlich geprägtes Bayern" leisten.
Die stellvertretende bayerische Ministerpräsidentin Ilse Aigner (CSU) würdigte den Beitrag der katholischen Kirche bei der Aufnahme von Flüchtlingen. Dieser Einsatz habe "ein hervorragendes Gesicht Bayerns gezeigt". Die Staatsregierung wisse aber auch den Zuspruch von Geistlichen und anderen Kirchenmitarbeitern nach Katastrophen wie dem Zugunglück von Bad Aibling oder dem Hochwasser in Niederbayern zu schätzen. (KNA)