Willibrord
Winfried Bonifatius, der "Apostel der Deutschen", hatte einen berühmten Vorgänger: Willibrord (um 658-739). Sein zum Christentum konvertierter Vater übergab ihn zur Erziehung einem Benediktinerkloster in Northumbrien (heute Vereinigtes Königreich). Später wurde Willibrord selbst Mönch und brach als Wandermissionar nach Friesland auf. Anders als viele Glaubensboten seiner Zeit ging er dabei sehr organisiert vor: Zunächst ließ er sich von dem politischen Herrscher, dem fränkischen Hausmeier Pippin, ein Missionsgebiet zuweisen. Anschließend holte er sich von Papst Sergius I. die kirchliche Bestätigung für seine Arbeit. 695 wurde Willibrord offiziell zum Erzbischof von Friesen ernannt. Seine Bischofskirche ließ er in Utrecht bauen. Willibrord pflegte enge Kontakte zu fränkischen Adelsfamilien, mit deren Hilfe er das Kloster Echternach als Missionszentrum gründete. Doch die Nähe zur Politik hatte auch Schattenseiten: Als nach dem Tod Pippins 714 innerfränkische Machtkämpfe ausbrachen, kam Willibrords Glaubensverkündigung zum Erliegen. Erst fünf Jahre später konnte er seine Mission fortsetzen. Der "Apostel der Friesen" starb am 7. November 739 in seiner Klostergründung Echternach.