Maria (Marie) Gräfin Droste zu Vischering
Der Münsteraner Kardinal Clemens August Graf von Galen hatte eine berühmte Cousine: Maria Droste zu Vischering (1863-1899). Sie entstammte ebenfalls katholischem Uradel und wollte ihre privilegierte Stellung für Gott und ihre Nächsten einsetzen. Nach einer unbeschwerten Kindheit auf dem westfälischen Familiensitz trat die junge Adlige als Maria vom göttlichen Herzen Jesu den Schwestern vom Guten Hirten bei. Inmitten der turbulenten Industrialisierung kümmerte sich diese Ordensgemeinschaft besonders um verarmte und sexuell ausgebeutete Frauen. Marias Herkunft öffnete ihr die Türen vieler Adliger und Fabrikbesitzer, um dringend benötigte Spenden zu erhalten. 1894 sandte der Orden sie nach Portugal, wo sie Oberin des Klosters in Porto wurde. Trotz einer fortschreitenden Rückentuberkulose ging die bald bettlägerige Maria ihren Pflichten weiterhin gewissenhaft nach. In dieser Zeit erlebte sie zahlreiche Visionen, in denen Jesus wünschte, die ganze Welt werde seinem Herzen geweiht. Papst Leo XIII. kam Marias Anliegen nach und legte den 11. Juni 1899 als Weihetag fest. Maria starb während der Vesper am Vorabend der dreitägigen Feierlichkeiten am 8. Juni 1899. Papst Paul VI. sprach die Mystikerin 1975 selig.