Medard (Medardus)

08.06

Medardus, Glaubensbote in Gallien, wurde um 473 in der Picardie (Nordfrankreich) geboren, empfing 505 die Priesterweihe und wurde 545 zum Bischof von Noyon gewählt. Medardus war ein erfolgreicher Seelsorger und ein selbstloser Wohltäter, der wegen seines freundlichen Wesens bei Alt und Jung beliebt war. Schon als Kind war er wegen seines Mitgefühls aufgefallen. So soll er seinen neuen Rock einem frierenden Buben und ein Pferd aus dem Stall seines Vaters einem armen Krüppel, der sich nur schwer fortbewegen konnte, geschenkt haben. Der "liebenswürdige Heilige", wie er genannt wurde, soll viel und oft gelacht haben. Deshalb ist er auf allen Abbildungen mit lachendem Mund dargestellt. - Hochbetagt starb er um das Jahr 560 in seiner Bischofsstadt. Eine Legende erzählt, der Heilige sei als kleiner Junge einmal auf den Feldern spazieren gegangen, als ein fürchterliches Gewitter losbrach und schwere Regengüsse niedergingen. Plötzlich habe ein Adler über dem Knaben seine mächtigen Schwingen ausgebreitet, so dass er nicht nass wurde. - Medardus ist Patron der Bauern, Schutzheiliger für trockenes Heuwetter, gegen Regen, für eine gute Feld- und Weinernte, aber auch gegen Wahnsinn und gegen Zahnschmerzen - weil er immer lachend dargestell wird und daher auf allen Porträts seine Zähne zu sehen sind. Lostags- und Bauernregeln: "Regnet's am Medardustag, so regnet's noch 40 Tage darnach." "Ist Medardus feucht und naß, so regnet's ohne Unterlaß." "Regen am Medardustag verdirbt den ganzen Heuertrag." "Medardusregen bringt der Gerste keinen Segen." "Was Medardus für Wetter hält, solch's Wetter auch in die Ernte fällt."