Alix Le Clerc

09.01

Alix Le Clerc (1576-1622) stammte aus einer Kaufmannsfamilie der kleinen Stadt Remiremont in Lothringen. Sie war lebensfroh, selbstbewusst und willensstark, doch fand sie Ungenügen an ihrer Lebensweise. Durch den Umzug der Familie in die Pfarrei Mattaincourt kam sie mit Pierre Fourier in Kontakt. Immer klarer erkannte sie ihre Berufung, eine neue Ordensgemeinschaft zu gründen, "um alles Gute zu tun, das möglich ist". Das Weihnachtsfest 1597 ist die Geburtsstunde des Ordens der Augustiner Chorfrauen der Congregatio Beatae Mariae Virginis, in manchen Städten Welschnonnen oder Lothringer Schwestern genannt. Alix setzte sich für die Reform der Kirche und die Erneuerung der Gesellschaft aus christlichem Geist ein. Als wirksamstes Mittel dafür sah sie, wie Pierre Fourier, die Bemühung um ganzheitliche Bildung für alle Bevölkerungsschichten an, gerade auch der besonders benachteiligten Frauen. Im Jahr 1598 eröffnete sie die erste schulgeldfreie Mädchenschule. Pierre Fourier unterstützte die neue Ordensgemeinschaft mit allen Kräften. Schnell verbreitete sich der Orden. Alix Le Clerc starb am 9. Januar 1622. Knapp 20 Jahre später wurde das erste Kloster in Deutschland (Trier) gegründet. Alix Le Clerc und ihre Gründung bildeten auch den spirituelle Boden der Armen Schulschwestern Unserer Lieben Frau, gegründet von Theresia (Karolina) Gerhardinger. Die Schülerin der Augustiner Chorfrauen in Regensburg und wollte den in der Säkularisation untergegangenen Orden wieder aufleben lassen. Seit 1993 bilden die selbstständigen Kongregationen eine "Assoziation der Kongregationen Notre-Dame gemeinsamen Ursprungs". Alix Le Clerc wurde 1947 seliggesprochen. Ihre internationale Ordensfamilie strebt die Heiligsprechung an.