Leander von Sevilla
Geschwister prägen oftmals unser ganzes Leben – und Leander von Sevilla (gest. 600) blieb immer ein wenig "großer Bruder". Er entstammte einer vornehmen römisch-geprägten Familie aus Cartagena (Südspanien) und wuchs in Sevilla auf. Nach dem frühen Tod des Vaters zog Leander seine drei jüngeren Geschwister Isidor (einen späteren Kirchenlehrer), Fulgentius (einen späteren Bischof von Astigi) und Florentina (eine spätere Klosterfrau) selber auf. Später wurde Leander Benediktinermönch und pflegte engen Kontakt zum Westgotenprinzen Hermengild. Dessen Vater war jedoch Anhänger des Arianismus, der die Gottheit Christi ablehnte. Als Hermengild zum Dreieinigkeitsglauben konvertierte, schickte der erboste Westgotenkönig Leander in die Verbannung. Um 583 konnte Leander nach Sevilla zurückkehren und wurde kurz darauf Bischof. Dort nutzte er geschickt politische Umwälzungen, sodass sich der neue König Rekkared und das ganze westgotische Volk unter seiner Leitung zum Dreieinigkeitsglauben bekannten. Der einflussreiche Bischof starb am 13. März 600. Sein Nachfolger wurde sein jüngerer Bruder Isidor.