Koloman (Colman, Kálmán)
Koloman (Colman) war ein frommer Mann aus Irland, der von einer Pilgerfahrt ins Heilige Land, es soll im Jahr 1012 gewesen sein, nach Hause reisen wollte. Wegen seiner fremdartigen Kleidung wurde er in Stockerau nahe Wien verdächtigt, ein böhmischer oder ungarischer Spion zu sein. Trotz aller Beteuerungen, er sei ein frommer Pilger aus Irland, wurde er von einer aufgebrachten Menschenmenge an einem Baum erhängt. Da sich Pilger nach der Vorstellung jener Zeit in einer Art geheiligtem Zustand befanden, wurde der auf einer Pilgerfahrt Ermordete vom Volk bald als Märtyrer verehrt. Seine Gebeine wurden am 13.Oktober 1014, als man den Irrtum längst erkannt und bereut hatte, in das Stift Melk übertragen. Eine liebenswerte Legende erzählt, der fromme Mann habe, als er noch in seiner irischen Heimat als Einsiedlermönch lebte, drei Haustiere besessen: einen Hahn, der ihn am Morgen wecken musste, eine Maus, die an seinem Ohr knabberte, wenn er beim Wachen und Beten eingeschlafen war, und eine Fliege, die sich, wenn er von seinen frommen Lesungen weggeholt wurde, auf die Zeile setzte, an der er stehen geblieben war, und hier solange sitzen blieb, bis er weiterlesen konnte. Koloman ist Patron der Stadt Melk, bis 1663 von Niederösterreich (dann wurde er von Leopold abgelöst), der zum Tod durch den Strang Verurteilten, der Reisenden, des Viehs sowie Schutzheiliger gegen Unwetter und Feuergefahr