Wikterp (Wigbert, Wiggo, Wibke)

18.04

Darstellungen von Heiligen beim Kirchbau sind zugegebenermaßen nicht besonders originell. Wikterp von Augsburg (gest. 771) wird jedoch stets als nächtlicher Bauherr abgebildet. Bei seinem Arbeitspensum wird der erste geschichtlich gesicherte Bischof von Augsburg wohl öfter eine Nachtschicht geschoben haben. Nach dem ungarischen Einfall war in der Stadt einiges zu tun: Wikterp schenkte sein Erbgut in Epfach dem Augsburger Dom, baute die zerstörte Afrakirche wieder auf und reorganisierte sein Bistum. In der ganzen Region weihte er nicht nur Kirchen und Klöster, sondern war auch an den damit einhergehenden Städtegründungen Benediktbeuren, Wessobrunn, Ellwangen und Kempten beteiligt. Die Glaubensverkündigung im Allgäu war Wikterp besonders wichtig. Um die Missionsbemühungen des heiligen Magnus zu unterstützen, rief er Mönche aus St. Gallen und sorgte für einen neuen Kirchenbau in Waltenhofen/Schwangau. Wikterp starb möglicherweise am 18. April 771 in Epfach. Nachdem die Nonne Herluka von Bernried (gest. 1127) von nächtlichen Erscheinungen Wikterps berichtete, erlebte sein Kult im 12. Jahrhundert eine neue Blüte.