Marie-Joseph Coudrin
Heute ist keine gute Zeit, um Priester zu werden? Da könnte Marie-Joseph Coudrin (1768-1837) wahrscheinlich nur müde lächeln. Der Sohn einfacher Bauern wurde am 1. März 1768 unweit von Poitiers geboren und erhielt den Taufnahmen Pierre. Ein Onkel, der im Nachbardorf als Priester tätig war, unterstützte den wissenshungrigen Jungen auf seinem Bildungsweg, sodass er an der Universität von Poitiers Philosophie und Theologie studieren konnte. Im Jahr 1789 brach die Französische Revolution aus – und Pierre trat in ein Priesterseminar ein. Es folgten Jahre religiöser Verfolgung und Pierre hatte einige Mühe, einen Bischof für seine Ordination zu finden. Am 4. März 1792 wurde er schließlich heimlich geweiht. Von da an ging er unter Lebensgefahr seinem pastoralen Dienst nach. Gemeinsam mit anderen gleichgesinnten Männern und Frauen gründete er 1800 die "Kongregation von den heiligsten Herzen Jesu und Mariä" und nahm den Ordensnamen Marie-Joseph an. Die Gemeinschaft, die sich der Glaubensverkündigung und Bildungsarbeit verschrieben hat, breitete sich noch zu Lebzeiten des Gründers bis Hawaii aus und ist in Deutschland als "Arnsteiner Patres" bekannt. Marie-Joseph starb am 27. März 1837 in Paris.