Heimo (Heimerad)
Heimo (Heimrad) von Meßkirch, ein Bauernsohn aus dem Schwarzwald, ist wohl einer der ungewöhnlichsten Heiligen. Er war voll Begeisterung Priester geworden, pilgerte durch halb Europa und ins Heilige Land, konnte aber wegen seiner Ruhelosigkeit und seines wenig gepflegten Aussteiger-Aussehens erst nach langem Suchen Aufnahme in einem Kloster finden. Doch dann wollte er sich doch nicht einkleiden lassen und bat um die Entlassung. Der Abt war darüber so sehr aufgebracht, dass er den Wankelmütigen mit einer Rute züchtigen ließ. Heimo betet währenddessen laut den Psalm Miserere (Herr, erbarme dich!) und wurde im Anschluss daran davongejagt. Als man den eigenwilligen Burschen dann probeweise als Seelsorger in einer kleinen Pfarre einsetzte, schien ein sehnlicher Wunsch endlich in Erfüllung gegangen zu sein. Doch da er sich auch als Pfarrer - selbst gegenüber Höhergestellten - kein Blatt vor den Mund nahm und stets, was er sich dachte, auch gleich sagte, wurde er schon bald aus seiner Pfarre ungnädig entfernt. So zog sich der überall Unerwünschte schließlich als Einsiedler auf den Hasunger Berg bei Kassel (Hessen) zurück, wo er vom Volk anfangs als "heiliger Narr" verlacht wurde. Doch der Eremit, der immer wieder eindringlich die Nächstenliebe als obersten christlichen Leitwert nicht nur predigte, sondern auch selber vorlebte, wurde von der Bevölkerung allmählich respektiert und bald auch verehrt, und sogar hochgestellte Persönlichkeiten suchten das Gespräch mit ihm. + 28.6.1019. Zwei Jahre nach dem Tod des Einsiedlers ließ der Erzbischof von Köln über seiner Grabstätte ein Kirche errichten. - Als Bistumsheiliger wird Heimos Gedächtnis am 27.6. gefeiert, sonst am 28. 6.