Maria Ward
Maria Ward (1585-1645) hat lange nach ihrem Platz in der Kirche gesucht – und die Kirche nach Maria Wards Platz. Wegen der elisabethanischen Katholikenverfolgung konnte Marias englische Familie ihren Glauben nur im Geheimen praktizieren. Mit 21 Jahren ging Maria nach Flandern und trat in das Klarissenkloster Saint-Omer ein. Weil sie den harten Lebensbedingungen dort nicht gewachsen war, musste sie Saint-Omer nach wenigen Wochen wieder verlassen. Daraufhin gründete Maria von ihrem Vermögen ein Klarissenkloster nur für Engländerinnen. Als sie auch hier nicht glücklich wurde, verließ sie ihr eigenes Kloster. 1609 gründete sie mit dem "Institut der englischen Fräulein" (heute "Congregatio Jesu"), eine Frauengemeinschaft, die ohne Klausur in der Seelsorge und Bildung tätig sein sollte. Hierzu wollte Maria die Ordensregel der Jesuiten wählen. Papst Urban VIII. verbot die Gemeinschaft und Maria wurde wegen Häresieverdachts fünf Jahre lang in Rom festgehalten. Nach vielen Enttäuschungen starb sie 1645 in ihrer englischen Heimat. 1703 wurde die Kongregation offiziell anerkannt und erst 1978 durfte sie die jesuitischen Ordensregeln übernehmen. Für sie läuft ein Seligsprechungsprozess.