Lexikoneintrag: Z wie Zisterzienser(innen)

Zisterzienser(innen),

Lat. Ordo Cisterciensis, Abk. OCist; kath. Ordensgemeinschaft (Männer- und Frauenorden); der Ordensname leitet sich her von dem 1098 durch Robert von Molesme gegr. Benediktinerkloster Cîteaux (lat. Cistercium). Die 1119 vom Papst anerkannte Gemeinschaft lebte streng nach den Ordensregeln, die Benedikt von Nursia für seine Mönche aufgestellt hatte (Benediktusregel). Unter Bernhard von Clairvaux begann der eigentliche Aufstieg des Ordens, der sich als Reformzweig der Benediktiner versteht. Die Zisterzienser breiteten sich rasch in ganz Europa aus und gewannen in der Folge großen politischen Einfluss. Sie schufen landwirtschaftliche Musterbetriebe, förderten Obst- und Weinbau, Pferde- und Fischzucht, Bergbau und Wollhandel und trugen maßgeblich zur Verbreitung und Blüte hochmittelalterlicher Architektur und Kultur bei. Die Zisterzienser stellten zwei Päpste, 44 Kardinäle und etwa 800 Bischöfe. Die im 17. Jh. einsetzenden Auseinandersetzungen über eine Ordensreform führten im 19. Jh. zur Gründung des zweiten Reformzweigs der Benediktiner, des Ordens der Trappisten (Zisterzienser von der strengen Observanz). Die Ordenskleidung der Zisterzienser besteht aus einem weißen, schwarz gegürteten Ordensgewand mit schwarzem Überwurf (Skapulier).