Auszeichnung für "Engelchen, flieg!"
Die Journalistin schildert die Rückkehr der dreijährigen Aljona von der Pflegefamilie Westecker zu ihrem leiblichen Vater Amar Djoudi und berichtet über einen nicht einfachen Weg trotz guten Willens aller Beteiligten. Der Text zeichnet sich einerseits durch einfache und klare Sprache aus, andererseits durch großes Einfühlungsvermögen, auch in die Welt des Kindes. Besonders hebt die Jury die unaufdringliche Verwendung von Gegensätzen als Stilmittel hervor. So wünscht sich der Vater als erste Erinnerung seiner Tochter eine Erinnerung ohne ihn. Er ist später beschrieben als bescheidener Mann, der aber "Wie ein Löwe um Aljona gekämpft hat". Für Aljona, die sich anfangs in der Pflegefamilie gleichzeitig verstecken und immer dabei sein will, ist jeder Tag dort "ein Segen", aber auch "ein Fluch", weil es weiter von ihrem Vater wegführt. Die Pflegemutter bringt die ganze Geschichte Aljonas auf den Punkt: "Wir haben das bestmögliche Netz für sie geknüpft", um gleichzeitig hinzuzufügen: "Jetzt müssen wir sie loslassen."