Bericht: Kirchen fehlen bis 2030 rund 14.000 Pfarrer
Der evangelischen und katholischen Kirche in Deutschland werden nach einem Medienbericht bis zum Jahr 2030 rund 14.000 Pfarrer fehlen. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) erwarte, dass bis dahin etwa 7.000 der aktuell rund 13.500 Priesterstellen nicht mehr besetzt werden können, schreibt der "Focus". Diese Entwicklung sei "katastrophal", sagte ZDK-Präsident Thomas Sternberg dem Nachrichtenmagazin. "Wir werden die gewohnten Strukturen nicht mehr halten können. Laien müssen in Zukunft viel mehr Aufgaben übernehmen können."
EKD mit vergleichbaren Problemen
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) habe vergleichbare Probleme, schreibt der "Focus" weiter. Der Pfarrerverband gehe davon aus, dass sich die Zahl der derzeit etwa 21.000 Pfarrerinnen und Pfarrer um rund ein Drittel reduzieren werde. Demnach könnten bis 2030 ebenfalls rund 7.000 Stellen nicht nachbesetzt werden. "Das führt jeden einzelnen Pfarrer an seine Belastungsgrenze - und darüber hinaus", sagte der Vorsitzende des Pfarrerverbands, Andreas Kahnt.
Laut einer im Mai veröffentlichten Umfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) werden in den 27 deutschen Bistümern in diesem Jahr voraussichtlich 61 junge Männer zu Diözesanpriestern geweiht, 2017 waren es 74. Im Jahr 2015 hatte die Zahl mit 58 ihren bislang niedrigsten Stand erreicht, 1995 etwa waren noch 186 Priester in Deutschland geweiht worden. Nicht enthalten in diesen Zahlen sind die Weihen der Neupriester in den Ordensgemeinschaften und die ausländischen Kandidaten, die zwar in Deutschland geweiht werden, aber Priester ihrer Heimatdiözese bleiben. (tmg/dpa/KNA)