Drei Tote und zahlreiche Verletzte

Bischöfe verurteilen Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Straßburg

Veröffentlicht am 12.12.2018 um 09:41 Uhr – Lesedauer: 

Paris ‐ Drei Menschen sind tot, mindestens zwölf weitere zum Teil schwer verletzt. Während der Angreifer von Straßburg noch auf der Flucht ist, meldet sich der Vorsitzende der Französischen Bischofskonferenz zu Wort.

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Die Französische Bischofskonferenz hat den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Straßburg als "niederträchtige Tat" verurteilt. Man sei in Gedanken bei den Opfern und den Hinterbliebenen und vertraue Gott all diejenigen an, die litten, twitterte der Sprecher der Bischofskonferenz, Olivier Ribadeau Dumas in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Er bekundetete außerdem sein Vertrauen in die französischen Sicherheitskräfte. Auch das benachbarte Erzbistum Freiburg rief über die Sozialen Medien zum Gebet für die Opfer und ihre Familien auf.

Der Erzbischof von Straßburg, Luc Ravel, beklagte das Leid der Opfer, ihrer Familien und all derer, die von diesen "infernalischen Szenen" betroffen seien. Europa, Frankreich und das Elsass seien verwundet, heißt es in seinem Statement vom Mittwoch. Für den Donnerstagabend lädt der Erzbischof alle Gläubigen zu einem gemeinsamen Gebet für die Opfer, die Sicherheitskräfte und den Frieden in Frankreich ein. Ravel selbst wird um 18 Uhr eine Mahnwache im Straßburger Münster halten.

Am Dienstagabend hatte ein bewaffneter Mann auf dem Weihnachtsmarkt im Zentrum der elsässischen Metropole drei Menschen erschossen und mindestens zwölf weitere zum Teil schwer verletzt. Die Polizei geht von einem terroristischen Hintergrund aus; im Land gilt derzeit die höchste Sicherheitswarnstufe. Der mutmaßliche Täter war am Mittwochmorgen immer noch flüchtig. Die deutsche Polizei verstärkte die Kontrollen an der deutsch-französischen Grenze in der Gegend um Kehl. Die Innenstadt von Straßburg liegt etwa fünf Kilometer östlich von Kehl.

Unterricht an Grund- und Vorschulen fällt aus

Der Weihnachtsmarkt in Straßburg bleibt am Mittwoch geschlossen. Auch die kulturellen Einrichtungen der Stadt öffnen nicht, wie es in einer Mitteilung der Stadt hieß. Der Unterricht sollte am Mittwoch an Grundschulen und Vorschulen ausgesetzt werden. Eltern wurde geraten, ihre Kinder zu Hause zu lassen, wie die Präfektur mitteilte. An weiterführenden Schulen und Hochschulen sollte der Unterricht stattfinden.

Der mutmaßliche Täter hätte einem Medienbericht zufolge eigentlich schon am Dienstagmorgen verhaftet werden sollen. Wie France Info unter Berufung auf Polizeiquellen berichtete, war er jedoch nicht zu Hause. Demnach wird dem 29-Jährigen versuchter Mord vorgeworfen. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung Stunden vor den Schüssen sollen Granaten gefunden worden sein, wie France Info und die Zeitung "Le Parisien" berichteten. (bod/KNA/dpa)