Bischöflicher Stuhl veröffentlicht Bilanz
Der Bischöfliche Stuhl von Regensburg hat am Dienstag zum ersten Mal seine Bilanz veröffentlicht. Demnach betrug das Nettovermögen seiner insgesamt sechs Rechtsträger zum Jahresende 2015 rund 118,6 Millionen Euro. Die Körperschaft besteht seit dem Jahr 739. Zwei weitere Rechtsträger auf Bistumsebene legten erstmals nach dem Handelsgesetzbuch bilanzierte Zahlen vor, die Schulstiftung mit einem Eigenkapital von knapp 200 Millionen Euro und die Stiftung Kirchenmusikschule Regensburg mit 4,4 Millionen Euro. Bis 2018 sollen sieben weitere der Diözese zugeordnete Rechtsträger folgen, darunter auch das Bistum selbst.
Gesichter hinter Zahlen sichtbar machen
Das Bistum Regensburg startete am selben Tag eine Kommunikationsoffensive zu den Kirchenfinanzen. Auf der neuen Internetseite www.zahlengesichter.de sollen alle Interessierten nachvollziehen können, was die Kirche von Regensburg besitzt und was sie mit den verfügbaren Mitteln macht. Auf rund 150 Seiten finden sich die Bilanzen von acht Rechtsträgern, ein Verzeichnis mit 200 Stichworten und eine Mediathek mit 40 Filmen. Zentrales Ziel ist dabei, die Gesichter hinter den Zahlen sichtbar zu machen, also die mit Kirchengeld bezahlten Mitarbeiter und diejenigen, denen kirchliches Handeln zugutekommt.
Generalvikar Michael Fuchs sagte, mit dem Handelsgesetzbuch wende das Bistum Regensburg den höchsten Transparenzstandard an, den es in Deutschland gebe. Außerdem sei die neue Art der Buchführung ein wichtiges Instrument der Führung und der Reflexion mit Blick auf die eingegangenen Verpflichtungen, etwa bei Pensionszahlungen, oder bei der Weiterentwicklung der Compliance. (KNA)