Blut des heiligen Januarius am Vormittag verflüssigt

Blutwunder in Neapel erneut pünktlich eingetreten

Veröffentlicht am 19.09.2018 um 11:41 Uhr – Lesedauer: 
Reliquienschrein und Reliquiar mit der Blutampulle des Heiligen Januarius am 19. September 2016 beim Fest des Sankt Januarius (italienisch "San Gennaro") im Dom von Neapel.
Bild: © KNA

Neapel ‐ Die Neapolitaner wurden auch diesmal nicht enttäuscht: Wie erwartet trat heute das sogenannte "Blutwunder" am Gedenktag des heiligen Januarius ein. Zuletzt hatte es sich außerplanmäßig ereignet.

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Das sogenannte Blutwunder des heiligen Januarius ist auch dieses Jahr wieder pünktlich eingetreten. Wie italienische Medien am Mittwoch berichteten, war das in einer gläsernen Ampulle aufbewahrte verklumpte Blut des Stadtpatrons von Neapel bereits bei der Öffnung des Tresors an diesem Vormittag flüssig. Der 19. September - der Festtag von "San Gennaro" - ist einer von drei Terminen, an dem sich das Ereignis üblicherweise innerhalb eines Jahres vollzieht. Daneben tritt es meist auch am ersten Samstag im Mai und am 16. Dezember ein. Zuletzt hatte sich das Blutwunder außerplanmäßig im Januar ereignet.

Erstmals bezeugt wurde das Blutwunder im Jahr 1389. Seither entwickelte sich eine volkstümlich geprägte Frömmigkeit um den Heiligen. Unregelmäßigkeiten wie im Dezember 2016, als das Wunder auf sich warten ließ, gelten den Neapolitanern als schlechtes Omen. Damals appellierte der Hüter der Reliquie, Monsignore Vincenzo De Gregorio, an die wartenden Gläubigen im Dom, nicht in Panik zu verfallen. "Wir dürfen nicht an Katastrophen und Unglücke denken", so der Geistliche. Davor war das Wunder zuletzt 1980 ausgeblieben. Dies brachten die Neapolitaner mit dem Erdbeben von Irpinia in Verbindung; durch die verheerendste Naturkatastrophe der italienischen Nachkriegszeit starben damals 2.900 Menschen.

Januarius (italienisch Gennaro) wurde der Überlieferung nach zur Zeit der Christenverfolgungen unter dem römischen Kaiser Diokletian am 19. September 305 enthauptet. (tmg/KNA)