Bistum Mainz begrüßt Vorhaben grundsätzlich

CDU will Platz nach Kardinal Lehmann benennen

Veröffentlicht am 26.04.2018 um 10:45 Uhr – Lesedauer: 
Politik

Mainz ‐ Geht es nach der CDU-Stadtratsfraktion, bekommt die Mainzer Innenstadt bald einen Kardinal-Karl-Lehmann-Platz. Das Bistum begrüßt das Vorhaben grundsätzlich, warnt aber vor übertriebener Eile.

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Nach dem Willen der CDU soll ein Platz in der Mainzer Innenstadt nach dem verstorbenen Kardinal Karl Lehmann benannt werden. In der nächsten Sitzung des Stadtrats am 9. Mai wolle die CDU-Stadtratsfraktion einen entsprechenden Antrag stellen, berichtete die Mainzer "Allgemeine Zeitung" (Online-Ausgabe Mittwoch). Die Verwaltung soll demnach gebeten werden, nach geeigneten Orten zu suchen und dabei auch das Bistum einzubinden.

Bistumssprecher Tobias Blum begrüßte das Vorhaben grundsätzlich, warnte aber vor übertriebener Eile. Das Bistum Mainz freue sich "über die breite Wertschätzung für Kardinal Lehmann, die auch darin zum Ausdruck kommt, dass ein Platz nach dem früheren Mainzer Bischof benannt werden soll", so Blum. Daher sei das Bistum Mainz "grundsätzlich offen für das Anliegen, ihn als Ehrenbürger der Stadt auf diese Weise im Stadtbild zu ehren".

Bistumssprecher: Keine besondere Eile geboten

Gleichwohl, so Blum, sei "dabei sicherlich keine besondere Eile geboten". Nach Kardinal Hermann Volk, der ebenfalls Ehrenbürger der Stadt Mainz war, sei 2004 ein Platz benannt worden, 16 Jahre nach seinem Tod. Insofern werde sich das Bistum gerne an Überlegungen für eine solche Würdigung beteiligen. Die Stadt Mainz war den Angaben zufolge bereits in der vergangenen Woche mit einer "ganz grundsätzlichen Anfrage in dieser Richtung" auf das Bistum Mainz zugekommen.

Hannsgeorg Schönig, Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion und die CDU-Kreisvorsitzende Sabine Flegel begründeten ihre Initiative mit den Worten: "Kardinal Lehmann war ein außergewöhnlicher Mensch und eine herausragende Persönlichkeit, die unsere Stadt, das Bistum und die katholische Kirche in Deutschland in den letzten Jahren in überwältigender Art und Weise geprägt hat." Lehmann habe "mit seiner offenen, bodenständigen, herzlichen, den Menschen zugewandten Art zu unserer Stadt gepasst wie kein Zweiter und war hoch geachtet nicht nur bei den katholischen Christen, sondern bei allen Bürgerinnen und Bürgern".

Lehmann wurde am 16. Mai 1936 im schwäbischen Sigmaringen geboren und wurde 1963 in Rom zum Priester geweiht. Als Theologieprofessor lehrte er zunächst in Mainz und ab 1971 in Freiburg. Am 2. Oktober 1983 wurde er im Mainzer Dom zum Bischof geweiht. Anschließend war er fast 33 Jahre lang Bischof von Mainz, bis der Papst am 16. Mai 2016 seinen Rücktritt annahm. Lehmann starb am 11. März im Alter von 81 Jahren. (bod/KNA)