Diözese hat keine Informationen über Verbleib

China: Romtreuer Bischof zum vierten Mal verhaftet

Veröffentlicht am 26.05.2017 um 10:54 Uhr – Lesedauer: 
Christenverfolgung

Bangkok/Peking ‐ Die romtreue chinesische Untergrundkirche ist dem kommunistischen Regime ein Dorn im Auge. Nun ist ein Bischof bereits zum vierten Mal verhaftet worden - und bleibt bislang verschollen.

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Chinesische Sicherheitsbehörden haben offenbar erneut einen katholischen Untergrundbischof verhaftet. Laut dem asiatischen katholischen Pressedienst Ucanews ist Bischof Peter Shao Zhumin von Wenzhou bereits seit vergangener Woche in Arrest. Seine Diözese wisse nichts über seinen Verbleib. Shao Zhumin war erst im September 2016 von Papst Franziskus zum Bischof der Millionenstadt ernannt worden. Die chinesische Regierung erkennt die Ernennung nicht an. Seitdem wurde er nun laut Ucanews bereits zum vierten Mal verhaftet. Zuletzt wurde er demnach Mitte April während der Ostervorbereitungen festgenommen und kam erst nach den Ostertagen wieder auf freien Fuß.

Staat nimmt Einfluss auf Bischofsernennungen

Die Ernennung von Bischöfen ist seit langem zentraler Streitpunkt zwischen dem Vatikan und dem chinesischen Staat. Der Vatikan beansprucht das Recht, Bischöfe frei zu bestimmen. China lehnt dies als Einmischung in innere Angelegenheiten ab. Die Regierung besteht auf einer umfassenden Kontrolle über die katholische Kirche. Nach längerer Unterbrechung wurden chinesische Bischöfe seit 2007 in der Regel in Abstimmung zwischen Vatikan und Regierungsbehörden geweiht. Seit 2011 kehrte Peking immer wieder zur alten Praxis zurück und ordinierte Bischöfe ohne römische Genehmigung.

Der Vatikan und China unterhalten seit 1951 keine offiziellen Beziehungen mehr. Zuletzt haben sich die inoffiziellen Gespräche wieder intensiviert. Die Katholiken in China sind seit den 1950er Jahren in zwei Gruppen gespalten, die regimetreue "Patriotische Vereinigung" und die romtreue Untergrundkirche. Letztere ist staatlichen Repressalien ausgesetzt; mehrere Bischöfe und Priester sitzen in Haft. Nach offiziellen Angaben zählt die katholische Kirche in China 5,7 Millionen Mitglieder, nach inoffiziellen Angaben etwa 12 Millionen. Am Mittwoch, dem seit zehn Jahren bestehenden Gebetstag für die Kirche in China, hatten sich Bischöfe und Gläubige der Weltkirche für mehr Freiheiten der Christen in der Volksrepublik eingesetzt. (KNA)

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