Zahl der Gemeindereferenten ebenfalls rückläufig

Erzbistum Paderborn: In 15 Jahren zwei Drittel weniger Priester

Veröffentlicht am 01.08.2019 um 15:38 Uhr – Lesedauer: 

Köln/Paderborn ‐ Sollte diese Prognose zutreffen, steht das Erzbistum Paderborn vor "riesengroßen Veränderungen": In den kommenden 15 Jahren wird sich die Zahl der Priester der Erzdiözese um zwei Drittel verringern. Die Bistumsleitung kündigte an, Konsequenzen aus der Situation zu ziehen.

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Das Erzbistum Paderborn rechnet damit, dass sich die Zahl seiner Priester in den kommenden 15 Jahren um etwa zwei Drittel reduziert. Derzeit seien etwa 490 Priester im aktiven Dienst, sagte Personalchef Andreas Kurte dem Kölner Domradio. Diese Zahl werde sich nach den Hochrechnungen der Erzdiözese bis zum Jahr 2034 auf 170 reduzieren. Dies entspricht rund einem Drittel (34,6 Prozent) der heutigen Anzahl.

"Wir stehen also vor riesengroßen Veränderungen und wir müssen jetzt sehen, wie die Leitung der Pfarreien stattfinden kann", sagte Kurte. Er verwies auf die norddeutschen Bistümer und die dortigen alternativen Leitungsmodelle. "Wir müssen überprüfen, ob diese Modelle für das Erzbistum Paderborn funktionieren", so der Personalchef. Aktuell sei das Erzbistum Paderborn dabei, Verwaltungsleiter in allen 87 Pastoralen Räumen zu installieren, um Pfarrer zu entlasten.

Erstmals Ausbildung von Pastoralreferenten in Paderborn

Im Bistum Osnabrück leiten bereits an zwei Standorten Laien als Pfarrbeauftragte Pfarreien. Dabei wird ihnen ein "moderierender Priester", der nicht vor Ort leben muss, zur Seite gestellt. Auch im Erzbistum Hamburg kommen zwei Gemeinden ohne Pfarrer aus. Erzbischof Stefan Heße hat sich für den Einsatz von Laien als Gemeindeleiter ausgesprochen. Eine Arbeitsgruppe soll derzeit Modelle entwickeln.

Laut Kurte ist im Erzbistum Paderborn auch die Zahl der Gemeindereferenten rückläufig. Sie wird von derzeit 290 auf ebenfalls 170 im Jahr 2034 sinken. Ab Oktober 2019 bildet das Erzbistum zudem erstmals Pastoralreferenten aus. (rom/KNA)