Rottenburger Bischof zum Umgang mit modernen Medien

Fürst: "Kirche noch nicht dort, wo wir sein müssten"

Veröffentlicht am 23.07.2018 um 11:35 Uhr – Lesedauer: 
Medien

Berlin ‐ Wenn es um die modernen Medien geht, investieren die Bistümer viel in Manpower, Equipment und Kreativität, sagt Medienbischof Gebhard Fürst. Doch eine Sache klappt in seinen Augen noch nicht so gut.

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Aus Sicht von Medienbischof Gebhard Fürst muss die Kirche noch offensiver als bisher die modernen Medien nutzen. "Die Botschaft muss auf allen Kanälen zu den Menschen kommen", sagte der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz im Interview des Medienmagazins turi2. Denn auch die "Urbotschaft" sei immer dialogisch gewesen. "Jesus spricht mit seinen Jüngern, er erzählt, beantwortet Fragen."

Schon der Apostel Paulus habe einen ganz neuen Briefstil genutzt, ebenso die Evangelisten, die uns vom Wirken Jesu erzählen, so Fürst. "Sie haben eine ganz neue Literaturgattung entwickelt, eine neue Art der medialen Vermittlung."

"An zentraler Stelle noch vorankommen"

"Sicher ist die Kirche noch nicht dort, wo wir sein müssten", ergänzte der Bischof von Rottenburg-Stuttgart. Aber es gebe große Bemühungen und auch erhebliche Investitionen in den einzelnen Diözesen in Manpower, Equipment und Kreativität: "Was mir noch etwas fehlt, ist, dass wir das nicht nur in einzelnen Ortskirchen machen, sondern als Katholische Kirche in Deutschland insgesamt über die verschiedenen Kanäle crossmedial auftreten. An zentraler Stelle müssen wir noch weiter vorankommen."

Seine eigene Diözese setze konsequent auf eine crossmediale Medienarbeit, so Fürst. Und dank seiner Mitarbeiter sei er auch auf Twitter unterwegs. "Es ist eine besondere Herausforderung, die Botschaften in den wenigen Zeilen so prägnant zu fassen, dass es gut rüberkommt und nicht missverstanden wird", erklärte der Bischof. Er selbst käme aus zeitlichen Gründen zwar nicht dazu zu twittern, sei aber inzwischen mit dem Medium vertraut. "Wir besprechen den Inhalt eines Tweets vorab, meine Mitarbeiter setzen ihn auf und von mir wird er dann – in Anführungszeichen – abgesegnet." (bod/KNA)