Gänswein: Nicht mit dem Zeitgeist gemein machen
Der Vorwurf, die Kirche sei nicht mehr zeitgemäß, nannte Gänswein "unbegründet und haltlos". Die Kirche werde immer unzeitgemäß sein. "Ansonsten verrät sie das Wort Gottes, das in gewisser Weise immer auch eine heilsame Zumutung für die Menschen ist." Jesus Christus sei auch "nicht zeitgemäß, sondern zeitlos und immer aktuell". "Wohl aber müssen wir eine zeitgemäße Sprache sprechen, damit die Botschaft Christi auch verstanden wird", forderte der 59-Jährige, der sowohl dem amtierenden Papst Franziskus dient als auch dem emeritierten Papst Benedikt XVI.
Die Zusammenarbeit mit Franziskus bezeichnete Gänswein als "gelegentlich nicht ganz leicht". "Papst Franziskus liebt Überraschungen und sorgt auch für solche." Da könne es schon einmal Terminkollisionen geben, die mit Fingerspitzengefühl und Entschiedenheit in Ordnung zu bringen seien. "Eine manchmal heikle Angelegenheit", sagte Gänswein.
"Wie in einer Familie, liebevoll und herzlich" sei der Umgang mit dem emeritierten Papst Benedikt. Der 88-Jährige sei "geistig hochpräsent und interessiert". Allerdings werde das Gehen immer beschwerlicher. "Die Beine machen ihm mehr und mehr zu schaffen." (bod/KNA/dpa)