Marc Ouellet über Maßnahmen zur Missbrauchsprävention

Kardinal will mehr Frauen in der Priesterausbildung

Veröffentlicht am 17.09.2018 um 12:30 Uhr – Lesedauer: 

Posen ‐ Mehr Frauen in der Priesterausbildung – und mehr Sorgfalt bei der Auswahl von Bischöfen: Das sind für den Kurienkardinal Marc Ouellet Maßnahmen, um Missbrauch in der Kirche einzudämmen.

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Frauen sollen nach Meinung von Kurienkardinal Marc Ouellet in der Priesterausbildung eine größere Rolle spielen. Dies sei eine Maßnahme, um Missbrauch in der Kirche zu bekämpfen, sagte der Präfekt der Bischofskongregation gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Ouellet äußerte sich am Rande der Vollversammlung des Rats der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) im polnischen Posen.

Innerhalb der Kirche müsse mehr getan werden, um die Ursachen der Missbrauchsfälle anzugehen, die "die Institution erschüttern", sagte Ouellet. So sollten etwa Frauen bei der Eignungsprüfung von Priesterkandidaten künftig vermehrt mitwirken. Außerdem müsse auch bei der Auswahl von Bischöfen größere Sorgfalt geübt werden.

"Ungerechte" Angriffe auf den Papst

Die aktuelle Situation in der Kirche bezeichnete Ouellet als "Krise" und mit Blick auf die Diskussion um Papst Franziskus als "Rebellion". "Das ist eine sehr ernste Sache, mit der es nicht nur politisch, sondern auch spirituell umzugehen gilt." Die Angriffe auf den Papst seien "ungerecht".

Der Kanadier Ouellet ist seit 2010 Präfekt der Kongregation für die Bischöfe, die unter anderem mit der Auswahl der Kandidaten für die Besetzung von Bischofsstühlen betraut ist. Zuvor war er acht Jahre lang Erzbischof von Québec. (fxn)