Kommt es zu einem historischen Treffen?

Kim Jong-un will Papst Franziskus einladen

Veröffentlicht am 09.10.2018 um 15:25 Uhr – Lesedauer: 

Seoul ‐ Nach Trump nun Franziskus: Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un möchte offenbar den Papst zu einem Besuch nach Pjöngjang einladen. Unterstützung erhält er bei seinem Vorhaben ausgerechnet von seinem Nachbarn.

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Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un möchte Papst Franziskus zu einem Besuch nach Pjöngjang einladen. Das berichteten verschiedene Medien am Dienstag unter Berufung auf das Büro des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in. Die Einladung sei eine Geste, um die Friedensbemühungen auf der nordkoreanischen Halbinsel zu unterstreichen, heißt es.

Moon Jae-in werde Franziskus die Einladung übermitteln, wenn er den Pontifex nächste Woche im Rahmen einer Europa-Reise im Vatikan trifft. Franziskus wird den südkoreanischen Präsidenten am 18. Oktober zu einer Privataudienz im Apostolischen Palast empfangen, wie der Vatikan bestätigte. Dabei werde Moon dem Papst mitteilen, dass Kim Jong-un ihn "herzlich willkommen heißen" werde, falls es zu einem Besuch kommt. Kim habe Moon bei einem Treffen vergangenen Monat von seinem Vorhaben erzählt. Über einen möglichen Zeitpunkt habe der nordkoreanische Staatschef keine Angaben gemacht. Franziskus gab kürzlich bekannt, dass er 2019 Japan besuchen möchte.

Bislang keine diplomatischen Beziehungen

Offiziell unterhalten der Vatikan und das kommunistische Nordkorea keine diplomatischen Beziehungen. Bisher hat noch kein Papst das streng atheistische Land besucht. Kim Jong-uns Vater und Vorgänger Kim Jong-il hatte 2000 Papst Johannes Paul II. eingeladen, allerdings ohne Erfolg.

Laut Menschenrechtsorganisationen wie "Amnesty International" ist Nordkorea eines der Länder, in denen die Religionsfreiheit am stärksten eingeschränkt ist. Derzeit bemüht sich das Land um mehr internationale Anerkennung. Im Juni sorgte ein Treffen zwischen Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump in Singapur für weltweites Aufsehen. (mal)