Nach AfD-Heft plant Echter-Verlag neue Broschüre
Nach dem Heft "Christliches in der AfD" mit fast nur leeren Seiten plant der katholische Echter-Verlag in Würzburg ein Buch mit dem Titel "Christliches in den Parteien". Die Anregung dazu habe man durch die Reaktionen auf die Publikation zur AfD erhalten, sagte der Lektor des Verlags, Heribert Handwerk, am Freitag auf Anfrage. Das Buch soll im September erscheinen.
Man wolle vor allem von den religionspolitischen Sprechern der Parteien wissen, welchen Stellenwert das christliche Wert- und Menschenbild für die Programmatik und für die alltägliche Arbeit habe. Dabei solle auch deutlich werden, wo sich die Partei vom Christentum abgrenze und ob Religion und Politik für sie grundsätzlich kompatibel seien oder bei bestimmten Fragen einander ausschlössen.
Der Geschäftsführer des Echter-Verlags, Thomas Häußner, sagte, das Heft zur AfD sei mittlerweile in der vierten Auflage erschienen. Bisher seien mehr als 7.000 Exemplare verkauft worden. Die Publikation aus dem Frühjahrsprogramm besteht aus 32 überwiegend leeren Seiten. In den wenigen geschriebenen Zeilen steht: "Wir haben recherchiert, und haben herausgefunden: Da gibt's nichts, gar nichts. Sie können blättern, so viel Sie wollen: Es gibt nichts." Auf der letzten Seite der Broschüre wendet sich der Verlag dann mit einem Dialogangebot an die Leser: "Sollten Sie christliche Standpunkte in der AfD benennen können, dürfen Sie uns diese gerne mitteilen", heißt es da.
Damals hatte es neben viel Zuspruch in den sozialen Netzwerken auch scharfe Kritik von AfD-Anhängern an der Veröffentlichung gegeben. Viele von ihnen stellten die Frage nach den "christlichen Werten in den anderen Parteien". Der religionspolitische Sprecher der AfD, Volker Münz, nannte das Buch im Gespräch mit katholisch.de einen Skandal. Es sei "bestenfalls Satire". Aus seiner Sicht diskreditiere sich der Verlag damit aber selbst. Menschen, die für das Buch Geld bezahlten in der Annahme, es handele sich um eine ernsthafte Auseinandersetzung mit christlichen Inhalten der AfD, würden irregeführt. "Wir prüfen juristische Schritte", so Münz damals. Zu der angedrohten Klage sei es aber nicht gekommen, erklärte der Verlag nun. (bod/KNA)