Die Schülerin war vor 36 Jahren spurlos verschwunden

Suche nach Orlandi im Vatikan geht weiter – keine neuen Erkenntnisse

Veröffentlicht am 20.07.2019 um 16:11 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Bei der Suche nach der vor 36 Jahren verschwundenen Schülerin Emanuela Orlandi sind auf dem deutschen Friedhof im Vatikan zwei weitere Gräber geöffnet worden. Dabei seien Überreste gefunden worden, die nun untersucht werden müssten.

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Eine neuerliche Suche im Vatikan nach der vor 36 Jahren verschwundenen Schülerin Emanuela Orlandi ist am Samstag ohne Zwischenergebnis unterbrochen worden. Wie Vatikansprecher Alessandro Gisotti mitteilte, brachte die Öffnung von zwei unterirdischen Gebeinkammern im deutschen Priesterkolleg Campo Santo Teutonico am Petersdom Überreste zutage, die einer ersten Begutachtung unterzogen wurden. Auf Anordnung der vatikanischen Staatsanwaltschaft würden die morphologischen Analysen der Funde kommenden Samstag fortgesetzt, hieß es. Die Bergung und die ersten Untersuchungen dauerten den Angaben zufolge sechs Stunden.

Die Nachforschungen sollen Licht in das Schicksal der jungen Vatikanbürgerin Emanuela Orlandi bringen, die am 22. Juni 1983 vom Musikunterricht nicht nach Hause zurückgekehrt war. Für ihr Verschwinden wurden unterschiedlichste Gründe in Betracht gezogen, etwa ein Versuch, die Freilassung des Papst-Attentäters Ali Agca zu erzwingen, eine Erpressung der Vatikanbank durch eine römische Mafia-Organisation oder vatikanische Sex- und Drogenparties. Nachdem die Familie Orlandi nach eigenen Angaben konkrete Hinweise aus dem Vatikan erhalten hatte, beantragte sie die Sondierungen auf dem Campo Santo Teutonico. Eine erste Untersuchung der Ruhestätten von zwei deutschen Adeligen, Sophie von Hohenlohe (1758-1836) und Charlotte Friederike zu Mecklenburg (1784-1840), am 11. Juli blieb jedoch ergebnislos. Die Gräber erwiesen sich bei ihrer Öffnung als leer. (KNA)