Von Storch: Kolpingwerk überschätzt sich maßlos
Die AfD-Politikerin Beatrix von Storch hat die Kritik des Kolpingwerks Deutschland an der Politik ihrer Partei scharf zurückgewiesen. Dass der katholische Sozialverband behaupte, dass die Inhalte der AfD der freiheitlichen Demokratie widersprächen, sei eine "unglaubliche Entgleisung", erklärte von Storch am Freitag gegenüber katholisch.de. Wenn das Kolpingwerk meine, eine Art Wahlempfehlung gegen die AfD aussprechen zu müssen, überschätze es sich maßlos.
Von Storch, die unter anderem stellvertretende Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion ist, reagierte mit ihrer Stellungnahme auf eine Erklärung des Bundesvorstands des Kolpingwerks, die am Donnerstag veröffentlicht worden war. Nach einer Analyse des Grundsatzprogramms der AfD hatte der Verband darin deutliche Kritik an der Partei geäußert. Die von der AfD propagierten Inhalte sowie Aussagen ihrer Repräsentanten widersprächen den Werten der freiheitlichen Demokratie. Zudem sei die AfD in den zurückliegenden Jahren vor allem "mit bewussten Grenzüberschreitungen in Wort, Schrift und politischer Praxis" hervorgetreten.
Kolpingwerk betont "fundamentale Unterschiede" zu AfD-Positionen
Konkret nannte das Kolpingwerk in seiner Erklärung fünf Politikbereiche – Europa, Familienpolitik, Klimapolitik, Migration und Integration sowie das friedliche Miteinander der Religionen –, in denen es "fundamentale Unterschiede" zwischen den eigenen Standpunkten und den Positionen der AfD gebe. Zugleich erklärte der Verband jedoch, dass es nicht seine Aufgabe sei, "all jene zu verurteilen, die – vielleicht auch aus Enttäuschung und Frustration – mit der AfD sympathisieren, sie vielleicht sogar wählen". Allerdings wolle man dazu aufrufen, genau hinzuschauen und die eigene Haltung sowie das eigene Handeln zu hinterfragen. "Wir sind davon überzeugt, dass es der falsche Weg ist, den Versprechungen und Verführungen rechter Populistinnen und Populisten zu folgen", so der Bundesvorstand wörtlich.
Von Storch kritisierte, dass die Erklärung des Kolpingwerks "von einer parteipolitischen Voreingenommenheit für Altparteien" zeuge, deren Positionen zum Lebensschutz und zur "Ehe für alle" "wohl weniger christlich sind als die familienpolitische Politik der AfD". Die Politikerin verwies in diesem Zusammenhang unter anderem auf eine Erklärung ihrer Partei zum Welt-Down-Syndrom-Tag am Donnerstag. Darin habe die AfD erklärt, wie notwendig eine gesellschaftliche und vor allem politische Akzeptanz für Down-Syndrom-Menschen und ihre Familien sei. "Als AfD fordern wir das selbstverständliche Recht auf Leben und auf freie Entfaltung auch für Menschen mit Down-Syndrom", betonte die Politikerin. Dies sei christliche Politik. (stz)